Das gute Wort – Im „Korb des Lebens“

Mutworte zu Erntedank

Ich gehe gerne auf den Bauernmarkt. Dort füllt sich mein Einkaufskorb mit köstlichen Früchten der Erde. Bin ich einmal zu spät dran, kann mein Lieblingsobst bereits verkauft sein. Andere Menschen sind eben früher aufgestanden als ich. Auch dass es zu dieser Jahreszeit keine Erdbeeren mehr gibt, ist kein Grund, enttäuscht zu sein. Denn jetzt darf ich mich an saftigen Äpfeln, Birnen und Weintrauben erfreuen. Wenn ich saure Früchte gewählt habe, die mir vielleicht nicht so gut schmecken, kann ich mich beim nächsten Mal neu entscheiden. So wie beim „Korb des Lebens“, der uns im Laufe unserer Erdenzeit immer wieder gereicht wird.

Ob in diesem „Korb“ auch das drinnen ist, was ich mir im Moment wünsche, ist ungewiss. Ebenso, ob ich als Erste oder womöglich Letzte an die Reihe komme. Ich kann irrtümlich oder schuldhaft eine falsche Wahl treffen – „sauer“ statt „süß“. Doch irgendwann wird mir aus dem „Lebenskorb“ eine neue Möglichkeit geschenkt werden.

Sind wir enttäuscht, weil andere vermeintlich Besseres erhalten haben? Oder sind wir dankbar für das Gute, das es – trotz allem – im „Korb des Lebens“ für uns gibt? Sehen wir das freundliche Lächeln, die bunten Blätter, die achtsame Geste? Hören wir das Vogelgezwitscher, den freundlichen Gruß, die schöne Musik? Nichts ist selbstverständlich – alles ist Geschenk. Und ich bin frei zu entscheiden, welcher Mensch ich im nächsten Augenblick sein möchte. Hoffentlich ein dankbarer. Denn es ist die Dankbarkeit, die das Leben erst reich macht (Dietrich Bonhoeffer).

(Christa Carina Kokol, Quelle: Mutworte, Sonntagsblatt für die Steiermark, www.sonntagsblatt.at, In: Pfarrbriefservice.de)

Weitere Gebetsimpulse, lustige und nachdenkliche Texte, findet Ihr immer wieder akutalisiert in der Rubrik „Das gute Wort“. Hier ist auch eine Plattform für eigene Gedanken. Schaut mal rein!

14. Juli – Heimat es…

„Heimat es jo nit bloß e Woot nur,
Heimat es wo Du nit abseits stehs.
Heimat es die Sproch un sin die Kölsche Leeder,
Heimat es do, wo jlöcklich bes!“

(Quelle: Paveier)

Zuversicht ist ein toller Gedanke.
Lebe ihn möglichst ohne Schranke.
Ich wünsche dir das, was dich berührt.
Möge der Weg, der zu dir führt,
voller großer Zuversicht sein.
Gott lässt dich sicher nicht allein.
Glaube an das, was in dir steckt.
Deine Zuversicht hat das längst schon entdeckt.

(Quelle: Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

„Dein Leben ist nicht immer ein Traum,
doch hat es Kraft wie ein hoher Baum.
Dein Stamm sei stets fest auf der Erde,
damit Neues wächst und Schönes werde.
Gottes Segen gebe dir die Kraft,
du hast doch schon so viel geschafft.“

(Quelle: Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

Ökomenisches Friedensgebet 2022

Ökomenisches Friedensgebet
von Missio + EMW Evangelische Mission Weltweit
von Sr. Mary Grace Sawe

Gütiger Gott, wir sehnen uns danach,
miteinander in Frieden zu leben.

Wenn Egoismus und Ungerechtigkeit
überhandnehmen,
wenn Gewalt zwischen Menschen ausbricht,
wenn Versöhnung nicht möglich erscheint,
bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Wenn Unterschiede in Sprache,
Kultur oder Glauben uns vergessen lassen,
dass wir deine Geschöpfe sind und
dass du uns die Schöpfung als gemeinsame
Heimat anvertraut hast,
bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Wenn Menschen gegen Menschen
ausgespielt werden,
wenn Macht ausgenutzt wird,
um andere auszubeuten,
wenn Tatsachen verdreht werden,
um andere zu täuschen, bist du es,
der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Lehre uns, gerecht und fürsorglich
miteinander umzugehen und der
Korruption zu widerstehen.

Schenke uns mutige Frauen und Männer,
die die Wunden heilen, die Hass und Gewalt
an Leib und Seele hinterlassen.

Lass uns die richtigen Worte, Gesten und
Mittel finden, um den Frieden zu fördern.

In welcher Sprache wir dich auch als
„Fürst des Friedens“ bekennen,
lass unsere Stimmen laut vernehmbar sein
gegen Gewalt und gegen Unrecht.

Amen.

Flutgebet des Gebetsapostolats im Bistum Trier

Gott,

die Flutkatastrophe hat viele Menschen in unserem Bistum getroffen:
An der Ahr, an der Kyll und an anderen Flüssen.
Zu viele sind in den reißenden Fluten umgekommen.
Leben wurde in kurzer Zeit ausgelöscht.
Selbst schützende Häuser haben nicht standgehalten.
Manche Betroffene stehen jetzt vor dem Nichts.
Viele haben einen großen Teil ihrer Einrichtung verloren.
Unwiederbringlich sind wertvolle und liebgewonnene Gegenstände vernichtet worden.
Dein Sohn Jesus ist an keiner Not vorbeigegangen.
Er hat sich den Armen und Aussätzigen, den Kranken und Sündern zugewendet. Er war denen nahe, die ausgestoßen und in Not waren.

Deshalb bitten wir Dich:

Zeige Deine Nähe allen von der Flutkatastrophe Betroffenen
in der tatkräftigen Hilfe und der Solidarität der Menschen.
Zeige dich in menschlicher Zuwendung, im tröstenden und heilenden Wort, in Gesten, die neuen Mut schenken, in konkreten Hilfen, die neue Perspektiven zum Leben geben.
Gib den Traumatisierten verstehende Menschen an die Seite.
Gib den Traurigen neuen Mut, ihre Zukunft und ihr Leben zu gestalten.
Den Hilfsbedürftigen und auch den tatkräftig Helfenden zeige dich als der Gott des Lebens.

Amen.

W. Henn, H. Gammel (www.bistum-trier.de/glaube-spiritualitaet/glauben-leben/gebetsapostolat)

Herzliche Einladung an alle, im gegenseitigen Gebet einander zu tragen.