Während des dreißigjährigen Krieges wurde das damalige Gotteshaus im Jahr 1632 von den Schweden vollständig geplündert. 1668 wird erstmals in der Mayschosser Chronik Sankt Nikolaus als Pfarrpatron der Mayschosser Kirche erwähnt. 1726 wurde der Neubau der sehr baufällig gewordenen Kirche an gleicher Stelle beschlossen. 1729 war der Kirchbau nach Abriss der alten Kirche vollendet.
1730 konsekrierte der damile Abt von Klosterrath, Nikolaus Heyendal, die Kirche zu Ehren des Hl. Nikolaus. Neben dem Hl. Nikolaus erfährt der Kon-Patron der Kirche, der Hl. Rochus, große Verehrung in der Pfarrgemeinde. Diese stammt aus der Zeit des 17. Jahrhunderts, in der die Bevölkerung von der Pest heimgesucht wurde. Der Legende nach soll der Hl. Rochus 4 Totengräbern erschienen sein und versprochen haben, daß der „Schwarze Tod“ von nun an keinen mehr treffen würde. Kurz darauf setzte auch ein reges Pilgerwesen nach Mayschoß ein.
Weil die Kirche für die Gottesdienstbesucher mittlerweile zu klein war und darüber hinaus die Seitenwände einzustürzen drohten, wurde im Jahre 1906 der Abriss der alten Kirche mit Ausnahme des quadratischen Bruchsteinturmes beschlossen. 1907 erhielt man die Erlaubnis zum Neubau der Kirche, die im Grundriss um die beiden Seitenschiffe und den Chorraum (Altarrraum) vergrößert wurde. Mit dem Abriss wurde Anfang des Jahres 1908 begonnen.
Am 9. Juni 1908 erfolgte die Grundsteinlegung durch den Trierer Weihbischof Dr. Schrot. Am 25. Juni 1909 wurde die von den Neuwieder Architekten H. und Th. Herrman geplante dreischiffige, viereinhalbjochige Säulenbasilika in neu-romanischen Formen eingesegnet. Am 25. April 1912 wurde die neu erbaute Kirche vom Trierer Bischof Michael Korum geweiht. 1912/1913 wurde der Glockentrum um 4 Meter für ein neues Glockengeschoss erhöht.
1960 wurde der Innenraum der Kirche renoviert. Wandschmuck, Bilder und Statuen wurden entfernt. Der Hochaltar wurde bis auf den Altartisch und den Tabernakel niedergelegt. Die Kirche bekam mit Ausnahme der Kapitele und Bögen einen weißen Anstrich. Zentraler Blickpunkt wurde ein von einem Oberammergauer Künstler aus Zirbelkiefer geschaffenes Kruzifix.
Die Orgel im Turm stammt von der Orgelbaufirma Stahlhuth (Aachen), Baujahr 1910 und hatte ursprünglich 19 Register auf 2 Manualen und Pedal. Eingebaut ist sie in ein historisches König-Gehäuse.
Im Glockenturm befinden sich 4 Gußstahlglocken aus dem Jahre 1921, die die Gläubigen zu Gebet und Gottesdienst einladen. Ferner befindet sich noch eine sehr alte Wandlungsglocke im Turm, die nur zu dieser Gelegenheit angeschlagen wird.
In den Jahren 1978/1979 erfolgte die bisher letzte große Renovierung unserer Pfarrkirche und der angebauten Sakristei. Der Umbau wurde entsprechend den liturgischen Vorschriften des zweiten vatikanischen Konzils und wegen dem Einbau einer Warmluft-Umwälzheizung notwendig. Nach der Neuverfliesung des Fußbodens wählte man für den Anstrich der Wände wieder die ursprüngliche Farbgebung der Bänder und Friese.
Das Kirchengebäude und ihre Ausgestaltung geben immer etwas wieder vom Glaubensverständnis der jeweiligen Zeit, in der die Kirche gebaut oder auch neu gestaltet wurde. Sie erzählen davon, wie Menschen ihr Leben im Vertrauen auf Gott verstanden und gestaltet haben.
Sie sind herzlich eingeladen, hier allein oder in Gemeinschaft betend vor Gott zu verweilen!