Das gute Wort

Haben Sie persönliche Gebetsimpulse, vielleicht auch mit einem Bild, Gedanken zu aktuellen Themen mit Bezug zu Gott? Per Text? Per Video? Hier ist eine Plattform dazu, auch um mit anderen Gedanken auszutauschen.

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Ruhiges Herz und klarer Blick

– den Satz liest man überall hier an der Küste.
Klar, wer raus fährt aufs Meer, braucht Besonnenheit und den Blick auf den Horizont.
Ich fahr nicht raus, ich schau nur übers Meer – und ich spüre es:
Der Blick weitet sich und mit ihm das Herz.
Die Weite schenkt mir innere Ruhe, die Ruhe schärft den Blick.
Ein Seefahrer bin ich nicht, aber um das ruhige Herz und den klaren Blick, Gott bitte ich Dich, wenn ich auf dem Meer des Alltags unterwegs bin.

(11/24, Christoph Joppich, seelenzuckerl, In: Pfarrbriefservice.de)

Lebenslänglich

lebenslänglich
bin ich lebensanhänglich

lebenslänglich
hängt das Leben an mir

lebenslänglich
bleibt doch sehr vergänglich

doch zum Glück
leb‘ ich in dir

lebenslänglich
heißt dann stets anfänglich

lebenslänglich
heißt für alle Zeit

lebenslänglich
bleib ich sehr empfänglich

für das Geschenk
der Ewigkeit

(11/24, Miriam Falkenberg, In: Pfarrbriefservice.de)

Segen zwischen Himmel und Erde

Gott segne Dich…

Mit Kraft, für all das, was so zwischen Himmel und Erde geschieht.

Mit Mut, um den Himmel in dir auch mit anderen zu teilen.

Mit Nachsicht, für die Tage, an denen du für mehr Himmel auf Erden sorgen wolltest, aber dann das Leben da-zwischen kam.

Mit Staunen, für all die kleinen himmlischen Momente im Alltag.

Mit Trost, für die Momente, in denen sich die Erde und das Leben gar nicht himmlisch anfühlen.

Mit Neugier und Offenheit für neue Menschen, Ideen und Erfahrungen.

Mit Glauben, um an der Vision vom „Himmel auf Erden“ festzuhalten – möge dieser Glaube dich tragen und dir Zuversicht schenken.

Sei gesegnet.

(11/24, Miriam, Netzgemeinde DA-ZWISCHEN, CC BY-NC-ND 4.0, In: Pfarrbriefservice.de)

Du bist gut genugSich selbst annehmen
Eine spirituelle Ermutigung

Stell dir vor, du bist ein Baum. Du wächst in deinem Tempo, folgst den Jahreszeiten. Du strebst nicht danach, der höchste oder grünste zu sein. Du bist einfach da. Du gibst Schatten, Früchte, und bist zufrieden mit deinem Platz. 

Warum kannst nicht auch du so sein? 

Die Jagd danach, optimaler schön, reich, gläubig oder liebevoll zu sein, verfrachtet sich in ein Hamsterrad: Du rennst und rennst, aber kommst nie an. Statt dich selbst zu akzeptieren, vergleichst du dich ständig mit anderen. Social Media verstärkt dieses Gefühl. Dort siehst du nur perfekte Bilder, perfekte Leben. Doch das ist nur ein Ausschnitt, nicht die ganze Wahrheit.

Doch dein optimales Sein liegt nicht in deiner Leistung. Er liegt in dem Geschenk, als Gottes Ebenbild zu leben. Du bist schon perfekt von Anfang an. Es ist gut, sich weiterzuentwickeln, aber nicht um jeden Preis. Manchmal musst du einfach innehalten, tief durchatmen und erkennen, dass du genug bist. Optimal.

(11/24, Bruder Paulus, In: Pfarrbriefservice.de)

Ganz oder gar nicht?Ein Impuls

Vielleicht muss es so nicht sein. Vielleicht ist auch ein bisschen mehr oder weniger okay. Vielleicht braucht es nicht das Optimum oder die maximale Anstrengung. Vielleicht muss ich nicht alles geben, vielleicht muss ich nicht in der Resignation verharren, vielleicht ist es kein Wettbewerb, vielleicht darf ich mir unsicher sein. Und vielleicht reicht auch ein Genug.

(11/24, Eva Baillie, Kalender „Schöpfungszeit 2024“, edition chrismon, In: Pfarrbriefservice.de)

Wegen des Glaubens

Warum sind Sie eigentlich hier?“, fragte der Gefängnispfarrer den Häftling. – „Wegen meines Glaubens!“ – „Nein, das ist nicht möglich!“ – „Doch, das ist wahr! Ich habe geglaubt, dass die Alarmanlage kaputt ist.“

(11/24, aus: „Wer lacht, wird selig 2020″, St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de, pfarrbriefservice.de)

Kathedrale der Natur

Die Vielfalt der Natur lässt mich staunen.

Die Vielfalt der Natur zeigt mir klare Wege zu mir.

Die Vielfalt der Natur lässt mich erahnen wie vielfältig
unser Zusammenleben als Menschen sein kann.

Die Vielfalt der Natur ist ein Zeichen für die Vielfalt
unter uns Menschen.

Diese Vielfalt gilt es zu bewahren mit ganzem Einsatz
in allen Bereichen.

Gott begleite deine Wege mit seiner / ihrer Vielfalt

(11/24, Walter, Netzgemeinde DA-ZWISCHEN, CC BY-NC-ND 4.0, Pfarrbriefservice.de)

Ein Tagessegen

Deine Augen sind gesegnet bei allem, was sie in den Blick nehmen.
Deine Füße sind gesegnet bei allen Schritten, die sie wagen.
Deine Ohren sind gesegnet für alle Töne und Untertöne, bei denen sie genau hinhören.
Deine Fingerspitzen sind gesegnet bei den sanften und zupackenden Bewegungen.
Dein Herz ist gesegnet bei allem, was es bewegt und erwägt.
Du bist gesegnet, so wie du bist und das ist gut so.

(11/24, Walter, Netzgemeinde DA-ZWISCHEN, CC BY-NC-ND 4.0, In: Pfarrbriefservice.de)

Kunstexperte

Der Abt, ein Kunstexperte, liegt im Sterben. Seine Mitbrüder haben sich um sein Bett versammelt. Sie segnen ihn und halten dem Sterbenden ein Kruzifix hin. Darauf der Abt mit letzter Kraft: „Spätgotik, schlechte Arbeit.“

(11/24, aus: „Wer lacht, wird selig 2020″ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de. In: Pfarrbriefservice.de)

Erntedank

Danken:
Für die Früchte der Erde,
von denen wir leben.

Es ist genug für alle da.

Denken:
Wir haben viel mehr,
als zum Leben notwendig ist.

Es ist genug für alle da.

Tun:
Teilen mit denen,
die hungern müssen.

Es ist genug für alle da.

Danken:
Für den Wohlstand,
in dem wir leben.

Es ist genug für alle da.

Denken:
Unser Reichtum an Gaben
bedeutet Verantwortung.

Es ist genug für alle da.

Tun:
Teilen mit denen,
die in bitterer Armut leben.

Es ist genug für alle da.

(10/24, Gisela Baltes, In: Pfarrbriefservice.de)

Gottes Segen

Ihr sollt ein Segen sein,
sollt hören, was zwischen den Worten gesagt wird,
die Not, die Traurigkeiten und Kümmernisse,

sollt sehen, was verborgen ist den Augen,
was nur das Herz erkennen kann,

sollt fühlen, wie hart das Los der Elenden dieser Welt,
der Kranken, der Behinderten,

sollt reden, was den anderen ermutigt,
was ihm zeigt, dass er angenommen wird,

sollt handeln, wenn der andere gelähmt ist
oder seinen Weg verloren hat,

sollt unterscheiden, wo Liebe Schweigen verlangt
oder Mut das Reden fordert.

Segen sein: Gott spürbar werden lassen durch den Menschen.

(09/24, Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de)

Beten bringt’s

Seit ich bete, kann ich besser bei mir sein.

Ich kann auch besser bei den Menschen sein, wenn sie mir etwas von sich erzählen. Ich kann bei den Menschen sein, ohne gleich wieder um meine Sorgen und Bedürfnisse zu kreisen.

Seit ich bete, vergesse ich immer öfter zu planen. Ich lasse die Dinge auf mich zukommen. Dadurch sind meine Tage entspannter, weil ich mir nicht so viele Gedanken mache um das, was kommt. Ich sorge mich weniger. Das ist nichts, was ich gezielt angehe und verändere. Es geschieht.

Seit ich bete, habe ich in schwierigen Situationen Gott, an den ich mich unvermittelt wenden kann. Schon oft durfte ich erfahren, dass er hilft.

Seit ich bete, lebe ich mehr im Augenblick.

Seit ich bete, kann ich mehr genießen.

(09/24, Lina Rowski, Pfarrbriefservice.de)

MEIN CREDO

Ich glaube,
dass die Urkraft des Lebens eine grenzenlose und sich ständig erneuernde, sprudelnde Liebe ist, die voller Licht ist.
Aus dieser Kraft ist alles entstanden, die sichtbare Welt und das, was wir mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen können.
Unsere Begriffe und unser Vorstellungsvermögen für diese Kraft greifen zu kurz.
Und doch nennen wir sie Gott.
Gott umspannt sämtliche Pole und vereint männliche und weibliche Seiten.
Er schuf, erhält und umspannt den Kosmos, Sie ist Schöpferin aller Dinge und allen Lebens.

Ich glaube,
dass Gott Sehnsucht nach einem Gegenüber hatte,
nach jemanden, der mit Ihr in Beziehung lebt,
jemanden, der Seine Lebenskraft vielfältig ausdrückt.
So sind wir ein Teil der Schöpfung und damit ein Teil von Ihr.

Ich glaube,
wir sind dazu geboren,
um zu staunen, zu wachsen, zu lieben und selbst schöpferisch zu sein.
Um Teil zu haben an dieser überwältigenden Lebendigkeit der Schöpfung.
Um mit Gott und miteinander in Gemeinschaft zu leben.
Das ist das Paradies, das uns Gott schenken will.
Doch wir Menschen haben uns von Anfang an in diesem Paradies schuldig gemacht.
Der Nächste war nicht mehr der Bruder, sondern der Konkurrent und Feind, der aus dem Weg geschafft werden musste.
Wir beuten die Schöpfung rücksichtslos aus und werden unserer Verantwortung in Freiheit nicht gerecht.
Wir sind immer wieder getrieben von Macht, Gier und Hochmut und nicht von Gottes Geist.
So haben wir uns getrennt vom Ursprung, von Gott, der Quelle des Lebens.

Ich glaube,
dass Jesus Christus von Anbeginn der Zeiten bei Gott wohnte.
Ich glaube, dass Jesus Mensch geworden ist, damit wir mit allen Sinnen begreifen können, wie Gott ist und was er für uns sein will: Gott-mit-uns.
So will uns Jesus in die heilsame Beziehung zu Gott zurückholen, zu Ihm, den er voller Vertrauen Abba, „Papa“ genannt hat.

Ich glaube,
dass Jesus von einer jungen Frau namens Maria geboren wurde.
Sie hat sich ganz und gar für Gottes Wirken geöffnet.
Jesus hat die Botschaft vom nahenden Reich Gottes verkündet.
In ihm ist das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit und der Liebe bereits angebrochen.
Er hatte keine Berührungsängste, er ist zu allen Menschen gegangen, zu Reichen und Armen, Gesunden und Kranken. Er war angetrieben und erfüllt von der Kraft und Vollmacht Gottes. Er hat viele Menschen an Leib und Seele geheilt.
Er hat seine Botschaft mutig und kompromisslos gepredigt und gelebt, was ihn das Leben gekostet hat.
Er starb verachtet und fast nackt am Kreuz.
Er stieg hinab in das Reich des Todes.
Von dort hat Gott ihn nach drei Tagen heraus geliebt zu neuem Leben.
So ist er auferstanden und hat sich seinen Jüngerinnen und Jüngern gezeigt.
Sie haben gesehen und erfahren, dass er da ist.
Durch seine Auferstehung leben wir als erlöste Kinder Gottes.

Ich glaube,
dass auch uns Gott am Ende unserer Tage in das ewige Leben mit Ihm hineinruft.
Ich glaube,
dass uns Jesus nach seiner Himmelfahrt den Geist Gottes, die Ruach, die lebendige und uns ständig erneuernde Trost- und Trotzkraft geschickt hat.
Dieser Geist weht, wo er will.
Ruach ist es, die unsere Gedanken und unser Tun lenkt, wenn wir in der Liebe Gottes bleiben. Sie ist es, die uns aufstehen lässt für Frieden und Gerechtigkeit.
Denn unser Leben soll eine Antwort auf Gottes Suche nach uns und Ihrer Liebe sein.
Es sollte uns jeder ansehen und erleben, dass wir erlöste Kinder Gottes sind.

Ich glaube,
dass wir aber auch in unserem Scheitern und Schuldigwerden bei Gott aufgehoben und angesehen sind.

Ich glaube, dass uns durch Jesu Tod und Auferstehung nichts trennen kann von der Liebe Gottes. Denn Gott ist ein leidenschaftlicher Liebhaber und gibt uns nie auf.

Ich glaube,
dass die Kirche, das wandelnde Gottesvolk, trotz aller Schuld von Gott getragen und geführt ist. Dass wir die Kirche in diesem irdischen Leben brauchen, um Gottes Wort zu verkündigen und danach zu handeln.
Dafür sind wir Weg- und Glaubensgemeinschaft.

Ich glaube, dass uns die Zeugen Gottes der Bibel und der Gegenwart, die Gemeinschaft der Heiligen, wie eine Wolke umgeben und uns dabei helfen, am Glauben festzuhalten.

Ich glaube, dass wir aufgerufen sind, an der Kirche immer weiter zu bauen und uns für ihre stetige Erneuerung zu öffnen. Dazu gehört, dass wir die Vielfalt der christlichen Kirchen sowie anderer Religionen als verschiedene Wege zu Gott anerkennen und die Gemeinschaft mit ihnen suchen.

Ich glaube an die Heilige Schrift,
die das Fundament meines Glaubens ist.
Sie ist eine vielgestaltige Bibliothek aus Glaubenserfahrungen und Glaubenszeugnissen, angefangen vom erwählten Volk Israel bis zu der Frohen Botschaft von Jesus Christus.

Ich glaube, dass die Bibel im Hier und Jetzt eine Himmelsleiter für alle Suchenden und Glaubenden ist. Denn Gott schreibt sich auch heute in unsere Geschichte ein.
Wir sind das fünfte Evangelium.
Wir sind aufgerufen, eine Sprache zu finden, die die alten Worte und die früheren Zeiten in unsere Lebenswelt und -wirklichkeit deutet und übersetzt.

Ich glaube,
dass mein Leben von Gott stets gesehen, begleitet und gesegnet ist.

Ich glaube,
dass Gott alles zum Guten wenden kann.

Ich glaube, dass er am jüngsten Tag die Dinge zurechtbringt.

Amen.

(09/24, Miriam Falkenberg, In: Pfarrbriefservice.de)

Leichtigkeit des Seins

Manchmal suche ich nach der Leichtigkeit des Seins,
um die Schwere in mir mit Luftballons in den Himmel zu schicken,
zu Dir, mein Gott.
Und Du nimmst die Luftballons und lässt sie spielend
wieder fallen in mein Herz,
damit es leicht werde
und das Sein mich nicht mehr erdrückt,
nur noch ein wenig drückt.
Und ich tanzend, fast federleicht
über die Steine meines Lebens-Weges fliege.
Leicht sein. Leichtigkeit des Seins.

(08/24, Theresia Bongarth, Pfarrbriefservice.de)

Salz der Erde

„Ihr seid das Salz der Erde“,
hast du gesagt und willst nicht,
dass wir uns der Welt verweigern,
uns ängstlich für das Jenseits aufspeichern.

Hier in der Welt brauchst du uns.
Mittendrin sollen wir unsere Wirkung entfalten,
allem, was uns begegnet,
aufgeschlossen und freimütig zuwenden,
jederzeit bereit sein,
die Welt zu durchdringen,
mit deiner Botschaft zu würzen,
bis man Deine Liebe herausschmeckt.

Salz sollen wir sein,
nicht gefällige Süße,
nicht fade und anbiedernd,
sondern kraftvoll und klar,
herzhaft und anregend.

Lass uns Hoffnungszeichen setzen.
Schenke uns den wohlmeinenden Blick,
der das richtige Maß erkennt,
damit wir niemandem das Leben versalzen.

„Ihr seid das Salz der Erde“,
hast du gesagt.
Und damit meinst du uns alle.

Und obwohl ich das oft vergesse –
auch mich

(08/24, Gisela Baltes, www.impulstexte.de Pfarrbriefservice.de)

Gutes tun

Fragt der Pfarrer die Erstkommunionkinder: „Wie kann man anderen etwas Gutes tun?“ Daraufhin antwortet ihm ein Kind: „Ich helfe meiner Oma beim Aufräumen meiner Spielsachen, denn alleine wäre das zu viel für sie.“

(08/24, Aus: „Wer lacht, wird selig 2020 “ © St. Benno Verlag Leipzig,, pfarrbriefservice.de

Gott,
ja, es gibt Tage, da wirft mich nichts um.
Mutig, entschlossen gehe ich durch das Leben.
Ich spüre das Netz der Beziehungen,
das mich trägt.

Und dann kann es sein, dass ich mich
von einem Moment auf den anderen
verletzt, allein, verachtet und klein fühle.
Wie vorgeführt. Falsch verstanden.
Ungerecht behandelt.
Im freien Fall nach unten.
Fang mich auf.

Gib mir Aussicht auf Leben.
Du – „Ich bin da.“

(08/24, Johannes Simon, Pfarrbriefservice.de)

Komm, heiliger Geist,
wir brauchen dich,
um unsere Probleme zu lösen,
uns zu erlösen vom Leid der Welt.

Wie können wir Nahrung gerecht verteilen,
Wasser ausreichend allen zur Verfügung stellen,
Energie gewinnen ohne Gefahren?

Wie können wir Krankheiten verhindern und lindern,
behindertes Leben lebenswerter machen,
unvermeidbares Sterben würdevoll gestalten?

Wie können wir Versöhnung zwischen Völkern,
zwischen Religionen und Weltanschauungen erreichen,
Versöhnung auch zwischen Mann und Frau,
Eltern und Kindern?

Wir brauchen dich, heiliger Geist,
dass unsere Liebe nicht zu Gleichgültigkeit und Hass wird,
unsere Hoffnung zu Mutlosigkeit und Resignation,
sondern dass unser Glaube an deine Kraft
uns trägt durch alle Schwierigkeiten.

(08/24,. Irmela Mies-Suermann, Pfarrbriefservice.de)

Kostbare Währung

Gott, ich stehe vor dir
mit meinem Fragen und Suchen,
wem ich vertrauen kann.
Vertrauen ist so eine
kostbare Währung geworden.
Und so lebensnotwendig.

Lass mich Vertrauen wagen.
Vertrauen wächst in Begegnungen,
Gedanken und Gesprächen.

Schieb mich an, schieb andere an,
damit wir aufeinander zugehen
oder beieinander bleiben –
im Vertrauen auf die Worte:
Du – Ich bin da.

(08/24, Johannes Simon, Pfarrbriefservice.de)

Verbindung halten – sonst nichts!?

Wen suchst du?
– Wen ich suche?
– Ich weiß es nicht!

Was suchst du?
– Was ich suche?
– Mehr als ich habe!

Wo suchst du?
– Wo ich suche?
– Überall und nirgends.

Ob ich wohl wirklich suche?
– Warum suchst du?
– Warum ich suche?

Weil ich die Sehnsucht in mir spüre,
– dass es mehr geben kann,
– als das, was ich kenne, habe …haben möchte.

Warum fragst du?
Du weißt es doch längst und führst mich dorthin:
hinaus ins Weite,
wo meine Sehnsucht den Sinn sucht
und Freiheit und Weite findet.

Dort darf ich sein,
wer ich bin – und was ich will!

Was brauchst du mehr?

(08/24, Barbara Voll, Pfarrbriefservice.de)

Jakobsbrunnen

Wage den Blick in den Brunnen,
den Blick in die Tiefe des Wassers,
den Blick zu den Abgründen deiner Seele.
Dort kannst du Gott begegnen,
wenn du loslässt, was dich festhält.
Du kannst dich erkennen und lieben,
weil ER dich erkennt und liebt
und nährt mit seinem lebendigen Wasser.

(08/24, Irmela Mies-Suermann, Pfarrbriefservice.de)

Im Fach Kirchengeschichte wird die Frage gestellt, warum der heilige Bonifatius so gern immer wieder nach Fulda gekommen sei. Fast vorwurfsvoll antwortet Monika: „Weil doch seine Gebeine dort liegen!“

(08/24, Aus: „Wer lacht, wird selig 2020″ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de. In: Pfarrbriefservice.de)

Die Leiden des Hiob

Die Leiden des Hiob waren durchgenommen worden und sollten in der Wiederholungsstunde nochmals aufgezählt werden. Georg hat sich alle gut gemerkt: „Er verlor sein Vieh und seine Kinder und musste dann mit seiner Frau leben!“

(08/24, Aus: „Wer lacht, wird selig 2020“ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de., In: Pfarrbriefservice.de)

DU-DA-ZWISCHEN

ICH WEISS NICHT sagt mein Kopf.
ICH GLAUBE EHER NICHT sagt mein Bauch.
ICH VERTRAUE DIR sagt mein Herz.

(06/24, Jörg Nottebaum, Pfarrbriefservice.de)

Beten

Bitten
Klagen
Lobpreisen
Schweigen
Ausruhen
Singen
Lieben
Staunen
Erzählen
Arbeiten
Ersehnen

Kurzum:
Leben mit Ihm

(06/24, Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de

Gebet um Mut und Zuversicht in herausfordernden Zeiten

Gott,
was für eine Welt,
in der ich unterwegs bin?
Schlagzeilen holen mich ein
und treiben mich um.
Unbekanntes weckt Ängste.
Gewohntes bricht weg.
Ich verliere manchmal die Fassung.
Ich spüre in mir viel Sehnsucht
nach Heimat und Vertrauen.
Sprich in einem guten Wort zu mir,
das mir jemand schenkt,
ein offenes Herz.
Stärke meinen Mut und meine Zuversicht
in diesen herausfordernden Zeiten.
Lass mich, lass uns Menschen sein,
die mit einem weiten Blick und
Achtung voreinander das Leben
und Zusammenleben gestalten.
Du – „Ich bin da.“

(06/24, Johannes Simon, In: Pfarrbriefservice.de)

Dankbarkeit

So oft vergessen wir
Zu danken.
Für das Leben
Die Familie
Die Freunde
Die Freuden
Das Schöne
Das Gute.

Denn auch das gibt es!
Jeden Tag!

(06/24, Theresia Bongarth, Pfarrbriefservice.de)

Wo bist du, mein Gott?

Wo bist du, mein Gott,
wenn Kriege mich immer wieder neu die Sinnfrage stellen lassen?

Wo bist du, mein Gott,
wenn wir Gelder gleichzeitig in Waffen und Hilfslieferungen investieren?

Da bist du, mein Gott,
bei den Menschen, die alles verlieren und nach dir rufen.

(06/24, Jörg Nottebaum, Pfarrbriefservice.de)

Zukunft hat der Mensch des Friedens
Das Leitwort des Katholikentages in Leichter Sprache

Jeder Katholikentag hat ein Leit·wort.
Ein Leit·wort ist so etwas wie eine Überschrift.
Das kann ein einziges Wort sein.
Oder ein ganzer Satz.

Das Leitwort von diesem Katholikentag heißt:

Zukunft hat der Mensch des Friedens.

In Leichter Sprache bedeutet das:
Es gibt Menschen, die Frieden wollen.
Das sind Menschen des Friedens.
Menschen des Friedens tun was Gott gefällt.
Darum wird es ihnen gut gehen.
Und sie werden immer leben.

Zukunft hat der Mensch des Friedens

Das Leit·wort ist ein Satz aus den Psalmen.
Die Psalmen sind Texte in der Bibel.
Es gibt 150 Psalmen.
Das Leit·wort ist aus Psalm 37.

Zukunft hat der Mensch des Friedens.

Menschen des Friedens sind wichtig.
Besonders in unserer Zeit.
In unserer Zeit ist der Frieden oft weit weg.
Denn es gibt so viel Leid in der Welt.
Zum Beispiel:
Menschen des Friedens wollen keine Hungersnot.
Menschen des Friedens wollen keinen Krieg.
Und sie wollen keinen Klima·wandel.
Menschen des Friedens sagen: Stopp!
Sie tun etwas gegen das Leiden.
Deshalb sind sie Vorbilder für uns.

Auch wir sollen Menschen des Friedens sein.

Diesen Text hat Dr. Katrin Großmann geschrieben.
Dr. Katrin Großmann arbeitet beim ZdK.
Dort leitet sie die Abteilung „Theologie und Glaube“.
(06/24, In: Pfarrbriefservice.de)

Gebet – Frieden

„Frieden hinterlasse ich euch,
meinen Frieden gebe ich euch.“
Wo ist er zu finden?
Wann werden Völker aufhören,
einander zu bekämpfen?
Wie lange muss ich auf Ihn warten in mir?

GOTT, nicht einmal Dein Sohn hat es geschafft,
dauerhaften Frieden auf dieser Welt zu stiften.
Vielleicht ein kleiner Trost?
NEIN!

DU, GOTT,
bindest mich ein in Deine Heilsgeschichte,
fragst mich täglich und mutest es mir zu:
DEINER LIEBE ZU TRAUEN.
Friede darf werden: im Stehen zu mir selbst,
im Anerkennen und Zustimmen dessen,
WAS IST.

(05724, Sr. Maria Illich, Quelle: Leben jetzt., In: Pfarrbriefservice.de)

Weil wir’s können
Reflexionen über persönliche Verantwortung und Umweltschutz

Wir fliegen – weil wir’s können.
Wir fahren Auto – weil wir’s können.
Wir essen Fleisch – weil wir’s können.
Wir kaufen – weil wir’s können.
Die Erde schwitzt – doch unsere Freiheit ist uns heilig.

Wir drehen das Wasser auf – weil wir’s können.
Wir verbrauchen Energie – weil wir’s können.
Wir lassen neue Straßen bauen – weil wir’s können.
Das Klima leidet
– und „Schuld“ sind immer die anderen.

Denn gerne lenke ICH
die Verantwortung
für MEIN eigenes Handeln
auf andere.
„Sollen doch die Großen da oben erstmal machen!“
„Sollen doch die Nachbarn mit dem dicken SUV erstmal anfangen!“

Dabei kann ICH – gleich hier und sofort –
Bewahren: statt nur zu nehmen.
Teilen: anstatt zu verschwenden.
Hören: auf die Stimme der Natur.
Ändern: wenn ich nur will.

(05/24, Christian Schmitt, In: Pfarrbriefservice.de)

O glückliche Schuld

Gibt es sie wirklich, diese glückliche Schuld,
die wir im Exsultet der Osternacht besingen?
Ist Schuld nicht immer Folge eines Versagens,
ist verletzend, zerstörend?

Oder kann Schuld auch glücklich genannt werden,
weil ich durch das Schuldigwerden erkenne,
dass ich fehlerhaft bin, Grenzen habe, Unrecht tue?

Das soll mich bescheiden machen,
tolerant gegenüber den Fehlern anderer,
verständnisvoll und nachgiebig.

Glücklich kann ich die Schuld nennen,
weil ich mit meiner Schuld nicht alleine bleibe,
weil da Einer ist, der mich trotzdem liebt,
mich umarmt und einen Neuanfang erlaubt.

(05/24, Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de)

u n f a s s b a r

unfassbar
-guter Gott-
ist all das,
was Du erschaffen hast,
und es wächst mein Glaube,
dass Du mich ein zweites Mal erschaffen kannst,
wenn ich am Ende bin.
Aus den Bruchstücken meiner Fehler
erschaffst Du ein Mosaik der Hoffnung.
Aus den Schatten
formst Du ein Licht.

unfassbar
-guter Gott-
ist all das,
was Du in Deinen Händen hältst,
und es wächst mein Glaube,
dass der Misserfolg ein Ende hat,
wenn morgen Deine Sonne scheint.
Aus meinem Scheitern
lässt Du wieder Anfang werden.
Aus meiner Schwäche
Kraft und Mut.

unfassbar
-guter Gott-
ist all das,
was Du uns schenkst,
und es wächst mein Glaube,
dass alles Wanken
in mir ein Gleichgewicht entdeckt.
Aus Abend wird ein Morgen werden,
aus Dunkelheit ein Licht.
Aus der Angst die Zuversicht.

unfassbar
-guter Gott-
ist all das,
was Du mich finden lässt,
wenn ich nach Dir suche,
und es wächst mein Glaube,
dass Deine Arme mich umgreifen,
wenn es nicht mehr weiter geht.
Aus der Sehnsucht
kann die Ankunft werden.
Aus erlebter Not
geschenktes Glück.

(04/24, Stanislaus Klemm, Pfarrbriefservice.de)

Fehlerfreundlichkeit

Fehler
sind nicht dasselbe
wie Schuld.

Fehler
brauchen
sehr viel Geduld.

Fehler
machen ganz sicherlich
die anderen Leute
genauso wie ich.
Jeder schießt mal ein Eigentor.

Darum nehme ich mir ab heute vor:
über fremde Fehler
viel mehr zu lachen
und bei meinen
mir weniger Sorgen zu machen.

Und so lerne ich dann
vielleicht mit der Zeit
Fehlerfreundlichkeit.

(04/24, Gisela Baltes, www.impulstexte.de, Pfarrbriefservice.de)

Webfehler

Gott,
Du Schöpfer und Künstler
unserer wunderbaren Welt.
Bis in die Haarspitzen hast Du
jeden Menschen einzigartig geschaffen –
und niemals perfekt.
Nicht, dass Du das nicht könntest!
Nein, aber mit unseren Fehlern
sind wir auf dich verwiesen.
Unsere Angst
findet in Dir Gelassenheit,
unser Drehen um uns selbst
findet in dir ein liebendes Du,
unsere Sehnsucht
findet in dir seine Antwort.
Du Schöpfer und Künstler
unserer wunderbaren Welt.
Bis in die Haarspitzen
sind wir wunderbar geschaffen.
Danke.

Amen.

(04/24, Regina Hagmann, www.spurensuche.de In: Pfarrbriefservice.de

Nobody is perfect

Ich möchte sein wie ein Löwenzahn,
der dort, wo es ihn hin weht,
seine tiefgründige Wurzel einrammt
und wächst und gedeiht.

Ich möchte sein wie ein Löwenzahn,
der Austrocknung und Sturm widersteht
und immer wieder bereitwillig
neue leuchtende Blüten hervor bringt.

Ich möchte sein wie ein Löwenzahn,
auch wenn er sich dann
in die zarte „Pusteblume“ verwandelt,
die schon ein leiser Windhauch verwirrt.

Ich möchte sein wie ein Löwenzahn,
der sich wandelt und doch derselbe bleibt,
auch wenn das bedeutet, dass ich wie er
am Ende nur noch ein einsamer Stängel bin.

Ja, ich weiß,
sein milchiger Saft ist etwas giftig.
Aber wer sagt denn,
dass ich perfekt sein muss!

(04/24,. Gisela Baltes, In: Pfarrbriefservice.de)

Blitzschlag

Wie vom Blitz getroffen.
Im Leben.
Mittendrin.
Kann passieren.
Alles anders.
Von einer Sekunde auf die andere.
Schmerzlich.
Verlassen.
Allein.
Einen neuen Weg finden.
Realität für so viele Menschen.
Immer wieder.
Heute.
Tag für Tag.
Möge Gott an ihrer Seite sein.
Ihnen die Angst nehmen.
Zuversicht schenken.

(04/24, Theresia Bongarth, In: Pfarrbriefservice.de)

Kunstexperte

Der Abt, ein Kunstexperte, liegt im Sterben. Seine Mitbrüder haben sich um sein Bett versammelt. Sie segnen ihn und halten dem Sterbenden ein Kruzifix hin. Darauf der Abt mit letzter Kraft: „Spätgotik, schlechte Arbeit.“

(04/24, Aus: „Wer lacht, wird selig 2020″ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de., Pfarrbriefservice)

Verwundet für immer verbindet

Leidenstage gibt es viele –
nicht nur an Karfreitag.
Sie stehen nicht im Kalender.
Sie geschehen
am 4. Oktober, 17. Dezember, 30. Januar,
9. April, 14. Mai oder 25. Juli ….

…. eigentlich täglich
dort wo Menschen Abschied nehmen müssen
von gewohnten Lebensstilen und vertrauten Menschen
im Stich gelassen –
der Einsamkeit ausgesetzt –
sich wachrütteln lassen –
und doch nur Leere spüren –
zweifeln und mit dem Verstand ringen:
„Mein Gott, mein Gott – warum hast du mich verlassen?“

Die Last tragen –
den Fragen und der Ungewissheit ausgeliefert –
aushalten –
„Vater, dein Wille geschehe! Nicht wie ich, sondern wie du es willst!“

Diese Leidenstage dauern mindestens 3 Tage,
häufig 5 Monate oder gar 4 Jahre –
meistens ein ganzes Leben lang
bis zum Durchbruch
das Paradies erhoffen
von den Fesseln gelöst
einen neuen Anfang wagen:
Wege gehen,
Augen öffnen,
Herzen berühren

weil ER bleibt
für immer verbunden
mit uns Menschen.

(03/24, Barbara Voll, In: Pfarrbriefservice.de)

Gedanken zur Fastenzeit – „Schlag auf Schlag …

Gedanken zur elften Kreuzweg-Station:
Jesus wird ans Kreuz genagelt

Was haben wir eigentlich getan? Einen Gerechten ans Kreuz genagelt! Die grausamen Hammerschläge hallen noch bis zum heutigen Tag. Wir haben mit Nägeln seine Hände grausam zerstört, die noch vor kurzem gesegnet, getröstet und geheilt haben. Wir haben seine Füße zerstört, die unsere ganze Hoffnung getragen und immer unterwegs waren zu uns. Drei schreckliche Nägel haben ihm Schmerzen ohne Ende bereitet und seine Freiheit in Ohnmacht verwandelt.

Der erste Nagel ist der Nagel der schlimmen Ärgernisse. Wie konnten wir vergessen, dass sein Herz immer in ganz besonderer Weise gerade für die Kleinsten, Unscheinbaren, Arglosen und Verletzbaren geschlagen hat! Offensichtlich vergessen haben wir seine Worte: „Wenn aber jemand für einen dieser Kleinen, die an mich glauben, ein Ärgernis wird, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.“ (Matth 18,6). Dieser Nagel sitzt tief im Fleisch der Kirche, denn in ihrer Gemeinschaft wurden so viele dieser Kleinen missbraucht, verletzt, betrogen, vergessen und zerstört. Es sind die Kinder, denen er seine Hände aufgelegt, die er geherzt und gesegnet hat.

Der zweite Nagel heißt Lieblosigkeit. Er, der sich stets mit uns Menschen solidarisch erklärt hat, er muss miterleben, dass wir ihn in seinen Brüdern und Schwestern einfach übersehen und vernachlässigen. Wir sind blind und sehen ihn nicht, wenn er hungrig ist und durstig und nackt und fremd und krank und gefangen. Was muss das schmerzhaft sein für ihn!

Der dritte Nagel ist der immerwährende und unnötige Streit, den wir immer wieder im Laufe unserer Geschichte in die Einheit seiner Kirche gehämmert haben und immer noch hämmern. Obwohl er eine biblische Weisung uns ans Herz legt: „Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen unter euch!“ (1 Kor 1,10). Aber das Gegenteil ist eingetreten. Es kam und kommt immer wieder zu so vielen Abspaltungen. Schlag auf Schlag: Und all dies am Leib seiner Kirche. Jesus erbarme Dich unser! Wir denken an dein Wort: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34).

(03/24, Stanislaus Klemm, Dipl. Psychologe und Theologe, In: Pfarrbriefservice.de)

Gedanken zur Fastenzeit – Einer trage des anderen Last …“

Gedanken zur fünften Kreuzweg-Station:
Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

Dieser Simon von Cyrene, offensichtlich aus Afrika, ein Mann mit Migrationshintergrund, wird wohl nicht begeistert gewesen sein, als man ihn zwang, Jesus dabei zu helfen, sein Kreuz zu tragen. „Was hat dieser Jesus getan? Aber das geht mich ja eigentlich nichts an“, denkt er wohl. Was bleibt ihm anderes übrig, als mitanzupacken? Obwohl er und Jesus einander fremd sind, kommen sie sich doch immer näher, Schritt für Schritt. Seine erste Verwunderung verwandelt sich in echtes Mitgefühl. Aus Fremden werden langsam Brüder, im Tragen und im Ertragen. Unter dem schweren Kreuzesbalken wächst eine Freundschaft. Obwohl Simon seine ganze Kraft aufwenden muss, um diesem Jesus zu helfen, spürt er dennoch, wie immer wieder eine ganz neue Kraft in ihm aufsteigt. Seine Unterstützung stützt auch ihn. Seine Hilfe hilft auch ihm. Aus geteiltem Leid wird zusehends halbes Leid. „Einer trage des anderen Last, so erfüllt sich das Gesetz Christi“ (Gal, 6,2).

Sind wir uns eigentlich bewusst, welche Lasten andere Menschen für uns tragen? Sind wir uns bewusst, welche Lasten wir selber für andere tragen, bewusst oder unbewusst, willig oder unwillig? Eine neue Welt könnte uns hier bewusst werden, die Welt der Solidarität. Wir leben nicht alleine, sondern in Gemeinschaft, in Beziehungen. So wollte es Gott von Anfang an, als er den Menschen geschaffen hat. Seinem ersten Geschöpf schenkte er eine Stütze, eine Mitträgerin zur Seite. Jeder ist dem anderen so etwas wie ein Tragbalken, eine Hilfe, zum Stehen und Gehen. Es geht hier um eine Balance zwischen der Pflicht einerseits, dass nämlich jeder von uns zunächst seine eigene Last zu tragen hat, und andererseits müssen wir dem anderen beim Tragen seiner Lasten helfen, wenn sie ihm zu schwer werden. Gleichgewicht eines erfüllenden Lebens, das Gesetz Christi

(03/23, Stanislaus Klemm, Dipl. Psychologe und Theologe, Pfarrbriefservice.de)

Gedanken zur Fastenzeit – Schlüsselsituationen unseres Lebens
Gedanken zum Kreuzweg Jesu

Als „Kreuzweg“ bezeichnen wir den durch die Altstadt Jerusalems verlaufenden, an den historischen Leidensgang Jesu Christi erinnernden Weg, die sogenannte „Via dolorosa“,die „schmerzensreiche Straße“. Kreuzweg nennen wir auch alle meist in vierzehn Stationen an das Leiden Christi erinnernde Bilderzyklen und Skulpturengruppen. Seit dem 18. Jahrhundert kann man in fast allen römisch-katholischen Kirchen solche Kreuzwege finden. Sie zeigen den Weg Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis hin zur Kreuzigung und Grablegung.

Wenn wir diesen Kreuzweg in einer besinnlichen Betrachtung und im Gebet mit Jesus „mitgehen“, so können wir darauf vertrauen, dass auch umgekehrt Jesus selbst mit uns geht und unseren Alltag begleitet. Dabei kann es zu einem inneren Austausch kommen über zentrale Lebensthemen. Jede einzelne dieser vierzehn Stationen will an eine ganz bestimmte menschliche Grunderfahrung erinnern, die wir mit der Erfahrung des Leidensweges Jesu in Beziehung setzen können, wie etwa Verurteilung, Leiden, Verantwortung, Anstrengung, Scheitern, Begegnung, Schutzlosigkeit, Tod, Verzweiflung und Trauer.

Die einzelnen Stationen eines Kreuzweges lassen uns diese existentiellen Schlüsselsituationen unseres Lebens nachempfinden, miterleben, reflektieren und vielleicht neu gestalten. Wir dürfen uns dabei von dem leidenden Christus verstanden, aufgefangen und begleitet wissen, der seinen Leidensweg unbeirrbar bis zu Ende gegangen ist, der durch sein und unser Leiden hindurch ging, um uns so zu befreien und uns damit eine neue Lebensperspektive zu schenken.

(03/24, Stanislaus Klemm, Dipl. Psychologe und Theologe, In: Pfarrbriefservice.de)

Gedanken zur Fastenzeit – Ist Jesus für mich gestorben?

Immer wieder höre ich es im Gottesdienst:
Jesus sei für meine Sünden gestorben,
die Menschheit sei böse und sei verloren,
Jesus habe sich geopfert, um Gott zu versöhnen.

Der Gott, an den ich glaube,
ist ein barmherziger, ein verzeihender Gott,
seit den Urzeiten Abrahams
braucht er keine Menschenopfer zur Versöhnung.

Jesus wurde gekreuzigt,
weil er bei den Zeitgenossen aneckte,
weil er einen Weg aufzeigte,
der zum Heil aller Menschen führt.
Er ging den Weg bis zum bitteren Ende.

Wir aber sollen ihm folgen,
und können so erlöst werden,
wir und die ganze Welt.

(02/24, Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de)

Gedanken zur Fastenzeit – Sieben Wochen mit

Sieben Wochen MIT
Sieben Wochen MIT FASTEN
Sieben Wochen MIT DENKEN
Sieben Wochen MIT TUN
Sieben Wochen MIT GEFÜHL
Sieben Wochen MIT LEIDEN
Sieben Wochen MIT MENSCH SEIN
Sieben Wochen MIT GOTT VERTRAUEN
Sieben Wochen MIT

(02/23, Jörg Nottebaum, Pfarrbriefservice.de)

Danke

Einfach mal danken
Einen Tag lang
Danken dem Nachbarn
Den Freunden, der Familie
Danke sagen
Dem Postboten, der Verkäuferin
Dem Straßenwärter, der Taxifahrerin
Einfach allen, die wir heute sehen!
Danke, dass es dich gibt, Mensch!

(02/24, Theresia Bongarth, Pfarrbriefservice.de)

Gebet für den Frieden

Gott,
Teile unserer Welt versinken im Chaos.
vor Gewalt, Terrorakten und Kriegen
in der Ukraine, im Nahen und Mittleren Osten, in Afrika
und an vielen anderen Orten dieser Erde
stehen wir oft sprachlos da.

Wir bitten dich:
Sende deinen Geist und
eröffne Wege zum Frieden
damit Kinder, Jugendliche und
Menschen aller Altersgruppen
Frieden und Freiheit,
Sicherheit und Zukunft
miteinander und füreinander gestalten.
Amen.

(02/24, BDKJ-Friedensgebet, In: Pfarrbriefservice.de)

Banknachbarinnen

Eine alte Frau neigt sich zu ihrer Banknachbarin: „Worüber predigt der Pfarrer? Ich bin nämlich taub.“ – „Ach, fragen Sie nicht, aber danken Sie Gott, dass Sie nicht hören können.“

Ihr „Schweigende Mehrheit“

Endlich, endlich, endlich:

Ihr demonstriert auf den Straßen,
bevor der Friedensweg
in die rechte Sackgasse führt.

Ihr tragt Schilder gegen die,
die Schlimmes im Schilde führen.

Ihr haltet jetzt Reden
und nicht mehr die Klappe.

Ihr haltet Reden gegen Parolen,
die nicht der Rede wert sind.

Ihr riecht den Braten,
bevor die braune Soße
unsere Demokratie befleckt.

Ihr zeigt euch farbenfroh
gegen gefährliches Brauntrüb.

Ihr „bewegt“ die Straßen,
redet Klartext statt Phrasen.

Ihr steht auf dem Podest,
äußert friedlich euren Protest.

Ihr ruft den „Unge-Rechten“ zu:

„Ihr könnt jetzt gehen,
denn so geht’s überhaupt nicht!“

Schweigende Mehrheit
– nicht mehr.

(02/24, Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

Zweiter Advent – Wohldosiert

Kein Stern, auch nicht der von Bethlehem, leuchtet so sehr, dass du den ganzen Weg, den du zu gehen hast, klar und deutlich vor dir siehst. Vielmehr ist es doch so, als ob er sagen will: „Vertrau mir. Ich gebe dir gerade mal so viel Licht, dass es für deine nächsten Schritte reicht.“

Mehr braucht es doch oft wirklich nicht, oder?

(12/23, Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de)

Erster Advent – Mitten unter uns

Viele mögen sie, manche meiden sie. Zu viel Trubel, zu viel Kommerz, zu viel Weihnachtsgedudel. Die sie mögen, kommen in Scharen, Jahr für Jahr, angezogen vom Zauber der Weihnachtsmärkte.

Gebrannte Mandeln knabbern, einen Glühwein mit Freunden trinken, noch ein Geschenk finden für Tante Inge und ein Selfie machen mit Zipfelmütze.

Mal kurz aus dem Alltag ausbrechen, Gemeinschaft suchen, miteinander klönen und dabei kalte Füße kriegen. Jingle bells in der Endlosschleife mitsummen, dem Budenzauber erliegen und sich vom Licht der künstlichen Sterne betören lassen.

Und möglicherweise – ausgeschlossen ist es nicht – in all dem Gewusel und Gewimmel, dem Getöse und Gebimmel, dem offensichtlich so gar nicht Besinnlichen unerwartet Gott antreffen.

(12/23, Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de)

Wo bist du, mein Gott?

Wo bist du, mein Gott,
wenn Kriege mich immer wieder neu die Sinnfrage stellen lassen?

Wo bist du, mein Gott,
wenn wir Gelder gleichzeitig in Waffen und Hilfslieferungen investieren?

Da bist du, mein Gott,
bei den Menschen, die alles verlieren und nach dir rufen.

(12/23, Jörg Nottebaum, In: Pfarrbriefservice.de)

Aus den Fugen

alter Mauern
erwächst, gedeiht, gerät
oft überraschend
Neues

Leben in vielen Formen

was davon ist nichtig?
was ist richtig
wichtig?

denn Neues
Starkes, Lebensmächtiges
gerät oft

… aus den Fugen

(12/23, Klaus Jäkel, In: Pfarrbriefservice.de)

Bei mir sein – vor Dir,
einen Ort haben in dieser Welt
und einen Ort haben, den ich aufsuche.
Mir Raum nehmen
und ortlos sein
oder ziellos
oder teilnahmslos.

Auf zu vielen Hochzeiten tanzen
oder gar nicht mehr tanzen –
es ist viel, Gott, es ist alles immer viel.

Und dann diese eine Stimme:
‚Euch will ich erquicken, Euch Mühselig-Beladene.‘
Abgemacht!
Hier bin ich.
Ich gehe los,
und Du lenkst meine Schritte.

Hab von Herzen Dank!
(11/23, Sonntagsgebet, @ekd.de, In: Pfarrbriefservice.de)

Endstress?

In Zeiten voller Aufgeregtheit nur, wo
Worte Flammen gleichen, im Netz, weltweit,
läuft der Verstand erstaunlich oft nurmehr
leer, und für Diskurs bleibt ehrlich keine Zeit.

Auf Wisch-Bildschirmen, in kleinen Apparaten,
wuchert Affektiertheit wie ein wilder Wald.
Die Fronten härter, die Meinung nur gebubbled
für Hass und Streit – bis es wirklich knallt.

Wir reden nicht, wir prügeln nur noch blind,
selbst die Affen schämen sich für uns’re Art.
Der Mensch, scheinbar so klug, ist wieder Kind,
vergisst, was ihn zu Höherem bestimmt.

Doch hoff‘ ich fest, dass bald ein neuer Wind
die tote Asche wegbläst, unter der hienieden
wir zu ersticken drohen: In Dialog und Achtung
könnte der Friedens-Schlüssel liegen.

(11/23, Christian Schmitt, In: Pfarrbriefservice.de)

Neues wagen – üben!
Ideen und Anregungen

Ein Neuanfang lässt sich üben, zumindest die innere Bereitschaft dazu. Jeden Tag ein bisschen mehr. Im Alltag. Bei Gewohnheiten. Bei vertrautem Denken und Handeln.

Einige Ideen:
– Wählen Sie für den Weg zum Bäcker, zur Kirche, zur Arbeit usw. immer wieder einmal eine andere Route.
– Laden Sie am Wochenende Menschen ein, die Sie nicht so gut kennen, aber schon immer einmal kennenlernen wollten.
– Suchen Sie in den Sozialen Medien, in Büchern oder Filmen nach Menschen und Themen, die Ihre eigene Welt und Sichtweise erweitern.
– Holen Sie Gott mit ins Boot. Trauen Sie sich, ihm von Ihren Neuanfängen zu erzählen, und bitten Sie ihn um seine Begleitung.
– Wenn Sie heute über etwas schimpfen, denken Sie anschließend daran, wofür Sie trotz allem dankbar sein können.
– Nehmen Sie sich jeden Tag fünf Minuten Zeit. Fragen Sie sich: Wie geht es mir gerade? Schnaufen Sie tief durch und machen Sie sich bewusst, dass durch Sie die Welt ein Stückchen reicher ist.
– Immer essen vor dem Bildschirm? Drücken Sie heute die Aus-Taste. Achten Sie stattdessen darauf, was und wie Sie essen. Vielleicht sitzt jemand mit Ihnen am Tisch und freut sich über Unterhaltung.
– Wenn jeden Abend Couch und Bildschirm locken, widerstehen Sie wenigstens einmal in der Woche. Machen Sie: nichts und schauen Sie, was passiert.
– Selbst gekocht schmeckt am besten. Probieren Sie ein neues Rezept. Oder eine neue Zutat, mit der Sie noch nie gekocht haben.

(11/23, Elfriede Klauer, In: Pfarrbriefservice.de)

Ist Frieden möglich?

Jeden Tag, immer wieder dieselben Nachrichten:
Raketenangriffe auf Zivilbevölkerung
Verletzte nach Angriffen
Geiseln verschleppt
Zahlreiche Flüchtlinge
Waffenlieferungen zugesagt

In Europa gibt es Krieg.
Krieg im Land Jesu.
Kriegerische Auseinandersetzungen
in fast allen Teilen der Welt.
Angst ist zu spüren, heftig oder auch nur versteckt.
Tausende sind auf der Flucht.
Friede, ein sehr hohes Gut,
ist brüchig, sehr brüchig.

Doch Friede ist mehr
als nur die Abwesenheit von Krieg.
Friede ist eine „aktive Tugend,
die den Einsatz
und die Mitarbeit jedes einzelnen Menschen
und der gesamten Gesellschaft als Ganzer erfordert.“
(Papst Franziskus, 2017)

Friede beginnt im eigenen Herzen,
in meinem alltäglichen Leben.
Wie ich auf das unakzeptable Verhalten meines Mitmenschen reagiere,
ist meine Entscheidung.
Ob in meinem Herzen Krieg oder Friede ist,
bestimme ich selbst.

Das Lächeln über den Fehler eines anderen –
das Signal eines friedfertigen Herzens.
Ein Schritt zur Vergebung und Versöhnung –
ein Weg in Richtung Frieden.
Die ehrliche Freude über den Erfolg anderer –
ein Beitrag zu einer friedvollen Atmosphäre.
Die ausgestreckte Hand nach einem Streit –
ein neuer Anfang zum Frieden.
Das Ja zu den Anderen in ihrer Andersartigkeit –
schafft die Kultur eines friedvollen Miteinanders.

Jesus, komm in unsere Mitte,
tritt ein in unser Leben,
schenke uns neu deine Zusage:
„Friede sei mit euch!“

(11/23, Sr. Annetraud Bolkart, in: Pfarrbriefservice.de)

Verwundungen

Fehler, Versagen, Schuld.
Leid erleiden. Leid zufügen.

Harsche Worte, herbe Kritik,
Gleichgültigkeit, Lieblosigkeit:
Wunden, die mir geschlagen wurden.

Harsche Worte, herbe Kritik,
Gleichgültigkeit, Lieblosigkeit:
Wunden, die ich anderen schlug.

Leid erleiden.
Leid zufügen.
Einander verletzen.
Einander verzeihen.

Wunden,
die wir uns schlagen,
schmerzliche Lebendigkeit,
an der wir miteinander wachsen.

(11/23, Gisela Baltes, In: Pfarrbriefservice.de)

Kirche im Umbruch

„Jetzt reicht’s!“, sagen die einen
und treten aus der Kirche aus,
weil sie sich über Skandale und Missstände ärgern
oder die Kirchensteuer nicht länger zahlen wollen.

Andere melden sich trotzdem nicht ab,
weil sie Wert auf eine christliche Beerdigung legen,
auf Feiern wie Taufe, Kommunion und Trauung
und stimmungsvolle Weihnachtsmessen.

Von denen, die noch Mitglieder der Kirche sind,
hat ein Teil sich bereits innerlich abgekehrt.
Andere kommen regelmäßig zum Gottesdienst,
die einen aus Gewohnheit,
anderen ist es ein Bedürfnis.

Viele von ihnen nehmen sich längst das Recht,
in kritischen Punkten nicht den Lehren der Kirche,
sondern ihrem eigenen Gewissen zu folgen.

Das Fortbestehen der Kirche
wird nicht zuletzt von denen abhängen,
die sich von Krisen nicht abschrecken lassen,
die nicht auf destruktive Kritik von außen setzen,
sondern auf aktive Mitgestaltung von innen.

Unsere Kirche braucht glaubwürdige Zeugen,
die durch ihr engagiertes Christsein
„Sauerteig“ für die Gemeinden sind,
die Verantwortung übernehmen
und sich in allen Fragen beharrlich zu Wort melden.
Solange, bis sie gehört werden.

(11/23, Gisela Baltes, In: Pfarrbriefservice.de)

Sonntagspflicht

heute nicht streben
sondern aufleben
heute nichts stemmen
sondern mich bewegen lassen
heute nichts wollen
sondern einfach sein

(10/23, Irene Keil, In: Pfarrbriefservice.de)

Main-Stream

Überall
Main und Stream
Main-Stream
Wo sind die
die nicht mit dem Strom
schwimmen?
Ausgegrenzt, weg gemobbt?
Allein
Fassungslos allein?
Schmeiß bitte
Hirn vom Himmel
Gott!
Dein Sohn war nämlich ganz
und gar nicht Main-Stream
Das hat der Main-Stream heute
trefflich herzlos
einfach mal verdrängt.

(10/23, Theresia Bongarth, In: Pfarrbriefservice.de)

Im „Korb des Lebens“
Mutworte zu Erntedank

Ich gehe gerne auf den Bauernmarkt. Dort füllt sich mein Einkaufskorb mit köstlichen Früchten der Erde. Bin ich einmal zu spät dran, kann mein Lieblingsobst bereits verkauft sein. Andere Menschen sind eben früher aufgestanden als ich. Auch dass es zu dieser Jahreszeit keine Erdbeeren mehr gibt, ist kein Grund, enttäuscht zu sein. Denn jetzt darf ich mich an saftigen Äpfeln, Birnen und Weintrauben erfreuen. Wenn ich saure Früchte gewählt habe, die mir vielleicht nicht so gut schmecken, kann ich mich beim nächsten Mal neu entscheiden. So wie beim „Korb des Lebens“, der uns im Laufe unserer Erdenzeit immer wieder gereicht wird.

Ob in diesem „Korb“ auch das drinnen ist, was ich mir im Moment wünsche, ist ungewiss. Ebenso, ob ich als Erste oder womöglich Letzte an die Reihe komme. Ich kann irrtümlich oder schuldhaft eine falsche Wahl treffen – „sauer“ statt „süß“. Doch irgendwann wird mir aus dem „Lebenskorb“ eine neue Möglichkeit geschenkt werden.

Sind wir enttäuscht, weil andere vermeintlich Besseres erhalten haben? Oder sind wir dankbar für das Gute, das es – trotz allem – im „Korb des Lebens“ für uns gibt? Sehen wir das freundliche Lächeln, die bunten Blätter, die achtsame Geste? Hören wir das Vogelgezwitscher, den freundlichen Gruß, die schöne Musik? Nichts ist selbstverständlich – alles ist Geschenk. Und ich bin frei zu entscheiden, welcher Mensch ich im nächsten Augenblick sein möchte. Hoffentlich ein dankbarer. Denn es ist die Dankbarkeit, die das Leben erst reich macht (Dietrich Bonhoeffer).

(10/23, Christa Carina Kokol, Mutworte, Sonntagsblatt für die Steiermark, In: Pfarrbriefservice.de)

Meine liebe Angst

Meine liebe Angst,
bitte sei so gut und nimm auf dem Beifahrersitz Platz.

Wenn du mir so auf dem Schoss sitzt
könntest du mir ins Steuer greifen.

Das ist gefährlich.
Lenken will immer noch ich.

Und gib mir nicht so entmutigende Fahrtipps.

Ach, am besten,
du setzt dich gleich nach hinten.
Schnall dich an und sei still.
Nur, wenn es mich wirklich schützt,
darfst du reden.

Ich nehme dich schon mit,
keine Angst,
meine liebe Angst.

(09/23, Miriam Falkenberg, Epubli 2021. www.gedichte-falkenberg.de, In: Pfarrbriefservice.de)

Gebet für den Frieden

Gott,
Teile unserer Welt versinken im Chaos.
vor Gewalt, Terrorakten und Kriegen
in der Ukraine, im Nahen und Mittleren Osten, in Afrika
und an vielen anderen Orten dieser Erde
stehen wir oft sprachlos da.

Wir bitten dich:
Sende deinen Geist und
eröffne Wege zum Frieden
damit Kinder, Jugendliche und
Menschen aller Altersgruppen
Frieden und Freiheit,
Sicherheit und Zukunft
miteinander und füreinander gestalten.

Amen.

(09/23, BDKJ-Friedensgebet, In: Pfarrbriefservice.de)

Sag mir, Friede

Sag mir, Friede,
was willst du wissen?
Sag mir, Friede,
wo willst du mich küssen?

Sag mir, Friede,
was soll ich lassen?
Sag mir, Friede,
was soll ich fassen?

Sag mir, Friede,
wann soll ich träumen?
Sag mir, Friede,
wo soll ich aufbäumen?

Sag mir, Friede,
was soll ich essen?
Sag mir, Friede,
was kann ich vergessen?

Sag mir, Friede,
wann du zufrieden bist
und endlich das Wort
„Krieg“ vergisst.

(09/23, Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

Ein DU für mein LEBEN

Du
achtest auf mich
und arbeitest mit mir.
Du
neigst dich mir zu
und nutzt deine Chance.
Du
kennst meine Fähigkeiten,
meine Gedanken und Wünsche
– und kommst an dein Ziel.
Einsame Stunden,
endloses Suchen
aufgehoben
in deiner unendlichen Liebe
gewachsen
in gegenseitigem Vertrauengehalten
und doch ungebunden.

(09/23, Barbara Voll, In: Pfarrbriefservice.de)

Achte auf …

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten.
Achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

(09/23, Katholische Jugend Oberösterreich. Frieden auf dem Fußballplatz – Eine Jugendandacht., „Mach dich auf! Große und kleine Wege zum Frieden.“, Werkbrief für die Landjugend, S. 132, © Landesstelle der Katholischen Landjugend Bayerns, München November 2017, In: Pfarrbriefservice.de)

Traum(an)fänger

(zum 60. Jahrestag der Rede von Martin Luther King: „I have a Dream“)

Hast du heute schon geträumt?
So berührend und weltverändernd
wie damals im August 1963 der
amerikanische Bürgerrechtler
Martin Luther King?

In seiner Rede
sprach er von seinem Lebenstraum,
in dem Schwarze und Weiße
miteinander gerecht und frei leben.

Er träumte vom Ende
der Rassentrennung
und vom Beginn einer Nation,
in der die Menschen
nicht wegen ihrer Hautfarbe,
sondern nach ihrem Wesen
und Charakter beurteilt werden.

King leitete die ersten großen
und gewaltfreien Protestaktionen.

Hast du heute schon geträumt?
Wovon träumen deine Träume?
Wo und wie wachen sie auf?
Wie können sie berührend
und weltverändernd sein?

Lass deine Träume
nicht von deinen inneren und
äußeren Kritikern einfangen,
sondern fange an,
sie überall träumen zu lassen:
Gewaltfrei. Gerecht. Gewürdigt.

(08/23, Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

Urlaubsmacher

Du machst Urlaub?
Wie „machst“ du das?

Warum nicht mal
den Urlaub
machen lassen?

Doch was machst du,
wenn der Urlaub macht,
was er will?

Wie, es macht dir nichts aus,
auch dann nicht,
wenn der Urlaub nichts macht?

Denn du willst im Urlaub
sowieso mal nichts machen …

(08/23, Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

ROTER TEPPICH LEBEN

Woher kommst du?
Wohin führst du?
Du warst
Du bist
Du wirst sein

LIEBE

Geschenkt
Empfangen
Angenommen
Weitergegeben

Für immer
Im Herzen
Vereint

(08/23, Barbara Voll, In: Pfarrbriefservice.de)

träum weiter

träum weiter
von der neuen Erde
und dem neuen Himmel
und mal ihn dir genau aus
deinen Traum

damit die Erde
nicht stecken bleibt
im Alptraum
menschlicher Ausbeutung
und Herrschaft

träum weiter
damit dir
die Kraft zum Handeln
damit dein Licht
nicht ausgeht

träum weiter
als gäbe es ein Morgen

tu so
als käme es in erster Linie
auf dich an

hoffend
dass wir viele sind

vertrauend
dass der Schöpfer
Wort hält

dass er sich weiter
einschreibt in unsere Geschichte

die verheißene Geschichte
des Heils

(07/23, Miriam Falkenberg, In: Pfarrbriefservice.de)

Für alle

Die Kirche hat sie
nicht mehr alle im Blick.

Die Kirche hat sie
nicht mehr alle im Ohr.

Die Kirche hat sie
nicht mehr alle im Sinn,
auch nicht mehr im Herzen.

Dabei wollte Jesus
doch für alle da sein.

Treten wir endlich so auf,
dass wir für alle da sind.

(07/23, Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

Politik

Wie ein Spiel mit dem Feuer.
Nur wer verantwortlich
damit umgeht,
erfreut sich lediglich
am Leuchten eines Kerzenlichts
und nicht am Flächenbrand.

(07/23, Theresia Bongarth, In: Pfarrbriefservice.de)

Die Geister unterscheiden
oder: Aufgeben ist keine Option

Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben,
sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit
(2 Tim 1,7)

Der Geist der Verzagtheit
möchte mir manchmal einreden:
Das hat doch alles keinen Sinn.

Der Geist der Besonnenheit
dagegen sagt mir:
Lass dich nicht ins Bockshorn jagen!

Der Geist der Liebe
erinnert mich:
Hab Vertrauen, ICH BIN DA!

Der Geist der Kraft
zeigt mir Wege:
Verbünde dich mit anderen und bleib dran!

(07/23, Irene Keil, Pfarrbriefservice.de)

LOSLASSEN
was mich einengt

SUCHEN
was mir Halt gibt

FINDEN
was in mir lebt und liebt

(07/23, Barbara Voll, Pfarrbriefservice.de)

Bereit zur Versöhnung

Ich baue einen Kreis
aus Steinen,

Steinen,
die ich warf
und die mich trafen,

Steinen,
mit denen ich mich abgrenzte
und die mich ausgrenzten,

Steinen,
über die ich stolperte,
die ich dir in den Weg legte,

Steinen,
die zu Bruch gingen,
und als Schutt liegenblieben.

Ich setze Moos und Gras
zwischen die Steine,
lebendiges Grün.

Und Kerzen.
Zeichen der Versöhnung.

(07/23, Gisela Baltes, www.impulstexte.de, Pfarrbriefservice.de)

Mein Lebensboot

Wenn das Lebensboot schwankt
wohl zum falschen Moment
die Segel eingezogen

Immerhin den Anker geworfen
Im Hafen der Liebe Gottes
sich zurückziehen dürfen

stehen und warten
auf den neuen Morgen
auf den neuen Tag
auf das Neue (im) Leben

Freude und Zuversicht
Vertrauen und Hoffnung
Neugier und Lebenslust
sind im Gepäck
… und noch mehr Liebe …

Lass die Leine los
Wirf sie Gott entgegen
ER wird dich führen
in die Weite des Lebensmeeres

Sturm und Sonne
Hitze und Kälte
werden dir nicht schaden

Du bist getragen
beschützt und beschirmt
von seiner Liebe

Angetrieben von seinem
lebendigen Geist. Amen

(06/23, Barbara Voll, In: Pfarrbriefservice.de

Nie ohneeinander

Franziskus von Assisi – der Heilige aus dem 13. Jahrhundert bewegt bis heute Tausende von Männern und Frauen weltweit. Seine Botschaft ist zeitlos: Es geht nur im MIT-einander.

Das hört sich einfach an. Ist es aber nicht. Des Menschen höchster Traum ist: unabhängig sein; niemanden mehr benötigen; oben sein. Und sei es um den Preis höchster Einsamkeit.

Franziskus, der Kaufmannssohn, hatte – damals schon! – begriffen: Wer glaubt, alles zu haben oder zu wissen, der fragt nicht mehr. Der braucht nichts mehr. Der glaubt, sich alles leisten zu können. Bis hin zu bodenlosem Egoismus.

Dem setzt Franziskus von Assisi das freiwillige Betteln entgegen. „Könntest du mal bitte … ?“ „Wäre es möglich, mir … ?“ Das Revolutionäre daran: So spricht Gott! Nicht: Gott-Allmächtig! Nicht: Gott-Einsam! Sondern: Gott-MIT! Gott-Nicht-ohne-Dich!

Franziskanisch heißt: Nie ohneeinander. Ich brauche dich. Mensch. Ob arm. Ob reich. Und dich, Schöpfung. Wir sind ein MIT-einander. Darum bin ich achtsam. Teile gern. Stecke zurück. Diene.

(06/23, Bruder Paulus Terwitte, In: Pfarrbriefservice.de)

Muntere Gedanken

Wo sind sie hin?
Die munteren Gedanken.
In einem launigen Sommerkleid?
Verwaschen, verfärbt, zerrissen.
Vielleicht sollte ich ein neues
Sommerkleid kaufen.
Und ein besseres Waschmittel
Für muntere Gedanken.
In diesen
So unmunteren Zeiten.

(05/23, Theresia Bongarth, Pfarrbriefservice.de)

Einsame Wege

Einsam
ist mancher Weg,
bis ein Mensch
den Mut hat,
ihn zu gehen.

(05/23, Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

In jedem Menschen

in jedem Menschen
Gott suchen und finden

manchmal
gut verborgen
hinter einer Fassade
aus Aggression
dahinter ein Gebäude aus Angst
hinter einem Ausdruck von Hass
dahinter eine Sehnsucht nach Liebe

Gott
ist ein Schatz
der gefunden werden will

sagt Rumi
der Universalmystiker

wo dein Schatz ist
ist auch dein Herz

sagt Jesus

und geht auf jeden Menschen zu
und schaut direkt
in ihn hinein

(05/23, Miriam Falkenberg, In: Pfarrbriefservice.de)

Die Schöpfung richtet sich auf

die Schöpfung
richtet sich auf
und nach der Sonne aus

auf Zweigen
schwebende
in jedem Moment
entstehende
sich auseinanderfaltende
Wunderwerke

fein und zart

in Herzen
gekeimte
in jedem Moment
aufblühende
angstbefreite
Wandlungen

mutig und stark

die Schöpfung
richtet sich auf

jetzt sind wir uns grün
die Hoffnung und ich

(05/23, Miriam Falkenberg, In: Pfarrbriefservice.de)

Wortschätze horten

Wie leichtfertig doch manche bösen Worte
unseren Mund verlassen.

Verletzende, kränkende Worte.
lieblose, verächtliche Worte.
Niederschmetternde, zerstörende Worte.
Worte wie Keulenschläge.
Worte wie Peitschenhiebe.
Worte wie Giftpfeile.

Du kannst sie nicht zurückholen.
Das Unheil, das sie anrichteten,
kannst du nicht rückgängig machen.

Besser,
sich beizeiten einen Vorrat anzulegen
an guten nährenden Worten.

Worte sammeln,
auf die man sich verlassen kann.
Worte, die halten, was sie versprechen.
Wohltuende, freundliche Worte.
Aufbauende, ermutigende Worte.
Aufrichtige, herzliche Worte.

Gute und böse Worte sind Samenkörner.
Sei gewiss: Die Saat geht auf!

(05/23, Gisela Baltes, www.impulstexte.de, Pfarrbriefservice.de)

Im Religionsunterricht

Im Religionsunterricht geht es heute um das Thema Wunder. Der Lehrer hat als Einstieg die Geschichte von der Hochzeit in Kana vorgelesen und fragt nun: „Wie nennt man eine solche Handlung, bei der Wasser zu Wein wird?“ Kilian, der Sohn eines Winzers, antwortet: „Eine Weinhandlung.“

Versprochen – einander

Versprochen nicht einander
Gegenspieler zu sein,
Mit-Menschen

Versprochen nicht einander
Neider zu sein,
Lieb-Haber

Versprochen nicht einander
Argwöhner zu sein,
Be-Herzte

Versprochen nicht einander
Entfremder zu sein
Nah-Bare

Versprochen einander nicht
Bedrücker zu sein
Mut-Macher

Versprochen einander nicht
Verlogene zu sein,
Frei-Mütige

Versprochen einander nicht
Verschlossene zu sein,
Zu-Gängliche

Einander Versprochene

(05/23, Thomas van Vugt, Claudia Schäble, Pfarrbriefservice.de)

Ein Dankgebet

Danke Gott,
für das Leben,
das in so vielen Farben und Tönen
mich staunen lässt und neugierig macht,
immer noch und immer wieder.

Danke Gott,
für die Liebe,
die mich vom ersten Atemzug an umhüllt
und die ich in so verschiedener Weise
und unverdient geschenkt bekomme.

Danke Gott,
für die Erfahrungen Deiner Nähe,
für die Sehnsucht nach Mehr in meinem Herzen,
für alles Suchen und Finden und Fragen
und für Deinen Geist, der mich bewegt.

Danke Gott,
für alle Menschen,
mit denen ich leben und wachsen darf,
für die, die mich groß sehen,
und für die, die mir eine Herausforderung sind.

Danke Gott,
für meine Gaben und Aufgaben,
mit denen ich in der Welt gestalten kann,
durch die ich meinem Inneren Ausdruck geben darf,
und auch für meine Grenzen,
die mir den Raum meines Lebens zeigen.

Danke Gott,
auch für alle dunklen Stunden,
für meine Fragen, meine Sorgen und Ängste,
weil sie mich nicht satt sein lassen,
sondern demütig und suchend.

Danke Gott,
für das Leben, das Du selber bist!

Amen.

(05/23, Regina Hagmann, www.spurensuche.info, Pfarrbriefservice.de)

Danke

Einmal …
den Fokus nicht auf die Werbung richten,
die immer neue Wünsche wecken will.

Einmal …
nicht mit den Kritikern „in ein Horn blasen“,
die auf unsere Politiker und
unser demokratisches Land schimpfen!

Einmal …
über die Vielfalt unserer
Lebensmittel staunen
und einen neuen bewussten
Umgang mit ihnen lernen.

Einmal …
zufrieden sein mit dem,
was wir haben.

Einmal …
unsere Demokratie
und unser Recht auf
freie Meinungsäußerung
zu schätzen wissen!
Einmal …
von Herzen unserem Schöpfer „Danke“ sagen,
der uns jeden Tag neu beschenkt,
nicht nur einmal!!!

(05/23, Martina Hack, www.spurensuche.info, In: Pfarrbriefservice.de)

Kleinigkeiten

Es sind die kleinen Gesten
und die kleinen Sachen,
die uns oft trösten
oder traurig machen.

Es sind die kleinen Freuden,
die uns Wärme schenken.

Es sind die kleinen Leiden,
die uns bitter kränken.

Es sind nur kleine Zeichen,
die wir täglich geben.
Doch stellen sie die Weichen
für’s Miteinander-Leben.

(04/23, Gisela Baltes, impulstexte.de, In: Pfarrbriefservice.de)

Sechs Gedanken für ein dankbares Lebensgefühl

1. Im Kleinen das Große sehen
Letztlich sind es Kleinigkeiten, die das Leben, wenn nicht schön, so doch erträglich machen. Wir müssen sie nur sehen. Eine gewisse Demut, die Albert Schweitzer als Fähigkeit beschrieb, „auch zu den kleinsten Dingen des Lebens empor zu sehen“, ist da hilfreich. Zur Demut gehört auch, entgegenzunehmen, was man empfängt, und das Beste daraus zu machen.

2. „Wende dein Angesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich“
Lebenskrisen, Krankheit, Tod brauchen Trost, Verständnis, Zeit. Erst dann können wir erkennen, was gut ist und war und was wir einer schmerzlichen Erfahrung vielleicht verdanken.

3. Um Hilfe bitten
Das fällt nicht immer leicht. Viel zu oft denken wir, wir müssten allein zurecht kommen. Doch ohne Bitte kein Dank. Es ist ganz erstaunlich, wie viele Türen und Herzen ein „Bitte“ öffnet und wie viel Dankbarkeit dann hineinströmt.

4. Den anderen sehen
Wir wissen meist recht gut, was wir für andere tun, aber wissen wir auch, was Menschen für uns tun und getan haben, damit unser Leben gelingen konnte? Können wir das zum Ausdruck bringen und nicht nur zu besonderen Anlässen?

5. Öfter danken statt entschuldigen
Ein „Danke für deine Geduld“ bringt mehr Wertschätzung zum Ausdruck als ein rasch dahin gesagtes „Entschuldige die Verspätung“ und kann Wunder bewirken.

6. „Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich“
Schon ein kurzes Dankgebet vor dem Essen oder Einschlafen vergewissert uns, dass wir nicht allein für uns sorgen müssen. Gott ist auch noch da!

(04/23, Quelle: Leben jetzt. Das Magazin der Steyler Missionare, April 2022, In: Pfarrbriefservice.de)

Schon bestellt

Die Trauung geht zu Ende. Der Pfarrer segnet das Ehepaar und spricht: „Nun gehet hin, seid fruchtbar und mehret euch.“ Die Braut errötet etwas und sagt leise: „Vielen Dank, Herr Pfarrer, aber das Mittagessen ist doch schon bestellt.“

(04/23, aus: „Wer lacht wird selig 2021″ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de., in Pfarrbriefservice)

Danke, Schatz …

Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit. Mein Mann räumt die Spülmaschine aus. Nichts Besonderes. Einer muss es ja tun. Und ich mache das oft genug. Dennoch kommt mir heute ein „Dankeschön“ über die Lippen. Ich weiß nicht, wieso. Aber es hat mich heute richtig gefreut, dass diese alltägliche Aufgabe nicht wieder an mir hängen blieb. Dass er gesehen hat, was nottut, und angepackt hat. „Danke, Schatz, fürs Spülmaschine-ausräumen!“

Erwidert hat er nichts. Aber ich habe gemerkt, wie ihn das gefreut hat. Nichts ist selbstverständlich. Ich werde in Zukunft häufiger auf Gelegenheiten achten, ihm Danke zu sagen.

(03/23, Lina Rowski, In: Pfarrbriefservice.de)

Ich bin durstig

danach Fragen zu stellen
und du würgst sie nicht ab
Dir ist heilsame Unruhe wichtiger
als trügerische Ruhe
Ich bin durstig danach die Wahrheit zu hören
und du belügst mich nicht
Du langweilst mich nicht
mit Wiederkäuen abgegriffener Argumente
Du gehst den Dingen auf den Grund
Deine Worte haben Tiefgang
Du hast den Mut mich zu enttäuschen
und die Dinge so zu sehen
wie sie sind

Danke dafür
„Das hast du mir getan!“

(03/23, Stanislaus Klemm (zu Mt 25,31-46), In: Pfarrbriefservice.de)

Ich bin fremd

und du gibst mir Geborgenheit
Deine Stimme ist wie ein Mantel
den du mir über
meine Hoffnung legst
Du verstehst mich und
drückst mich nicht weg
Du erhebst keine Vorwürfe
hältst mir keine Predigt
machst mir keine Schuldgefühle
Du sprichst die Dinge aus
die stumm in meiner Seele liegen
Du schlüpfst in meine Welt
ohne dich darin zu verlieren

Danke dafür
„Das hast du mir getan!“

(03/23, Stanislaus Klemm (zu Mt 25,31-46), In: Pfarrbriefservice.de)

Ich bin gefangen

in meinem Hass
und du besuchst mich
Zwischen dem Leben und mir
errichte ich Todesstreifen
In dieser Trostlosigkeit
besuchst du mich
hörst mir geduldig zu
Und siehst hinter
meiner Ablehnung
intensiven Wunsch nach Nähe
Ich bin gefangen in meiner Sucht
und du belügst mich nicht
hältst mir den Spiegel hin
damit ich mich
wieder finden kann

Danke dafür
„Das hast du mir getan!“

(03/23, Stanislaus Klemm (zu Mt 25,31-46), In: Pfarrbriefservice.de)

Ich bin krank

vor Angst
Und du machst mir Mut
darüber zu sprechen
Ich bin krank vor Hemmung
und du glaubst daran
dass ich mich ändern kann
Du siehst mich nicht nur
von meiner kranken Seite
Siehst mich vollständig
und machst mir Mut
dem gehemmten Teil
meiner Person
in kleinen Schritten
Freiheit zu gestatten

Danke dafür
„Das hast du mir getan!“

(03/23, Stanislaus Klemm (zu Mt 25,31-46), In: Pfarrbriefservice.de)

Ich bin hungrig

nach deinem Wort
Du teilst deine Worte mit mir
und wir werden beide satt
Du hinterlässt mir nicht einen Berg an leeren Worthülsen
Deine Worte sind nicht wie Brot
das zu hart ist und verschimmelt
Deine Worte haben das Verfallsdatum noch
nicht überschritten
Sie haben noch Kraft und Würze
Haben ihren Geschmack noch nicht durch ständiges Aufwärmen verloren

Danke dafür
„Das hast du mir getan!“

(03/23, Stanislaus Klemm (zu Mt 25,31-46), In: Pfarrbriefservice.de)

Ich will, dass du lebst

Niemand hört, was ich sage.
So bin ich verstummt.
Niemand fragt, was ich denke.
So bin ich erstarrt.
Niemand spürt, was ich fühle.
So bin ich erkaltet.

Längst fühle ich mich wie tot.
Seit Tagen. Seit Wochen. Seit Jahren.

Da spricht einer mit Macht:
„Komm! Steh auf!“

Zu spät! Ich kann nicht!
Warum bist du nicht früher gekommen?
Warum hast du mir nicht geholfen?
Warum warst du nicht hier?

„Komm, steh auf!“ sagt er.
„Ich will, dass du lebst.
Vertrau mir! Vertrau dir!“

Kraft wächst mir zu.
Ich kann, wenn du hilfst, Herr!
Ich vertrau, dass du hilfst, Herr!

Da bricht auf, was erstarrt war.
Was kalt ist, wird warm.
Was tot war, beginnt wieder zu leben.

(03/23, Gisela Baltes (zu Joh 11,17-44), www.impulstexte.de, Pfarrbriefservice.de)

Vom Licht, das aus jedem Menschen leuchtet

Ich denke schlecht von mir.

Leider zu oft. Auch wenn mancher meint, es fehle vielen Menschen an Selbstkritik: Ich jedenfalls bin mir selbst der kritischste Kritiker. Und andere, die scheinbar über jede Kritik erhaben sind, sind es sich selbst auch, nur möchten sie dabei nicht erwischt werden.

Dass meine Person leuchtet, wie nur sie leuchten kann. Und dabei erhellt. Und stört. Und Aufmerksamkeit erregt. Das ist eine Tatsache und ich brauche daran nicht viel zu drehen. Wenn andere sich daran stören, mögen sie über sich nachdenken, warum es sie stört, dass andere so leuchten, wie sie es doch auch tun.

Wir brauchen eine Freude am Licht, das aus jedem Menschen leuchtet. Das wird der Angst am besten begegnen, die dunklen Zeitgenossen das Mundwerk führt, wenn sie spöttisch oder ungerecht oder oberflächlich jene missachten, die ohne viel Zutun einfach gut sind. Da sind. Liebevoll sind. Verzeihend. Offen. Kritisch. Konstruktiv.

Ich denke gut von diesen Lichtern in meinem Leben. Das ist der beste Weg, auch gut von mir zu denken.

(03/23, Bruder Paulus Terwitte, In: Pfarrbriefservice.de)

Gottes Gedanke

ER denkt an uns
mitten im Alltag,
plötzlich,
während wir
mit anderen Dingen
beschäftigt sind.
Kleine Zeichen …
… ein Grund inne zu halten,
achtsam zu werden
für SEINE Gedanken,
für SEINE Zeichen der Liebe an uns,
die ER uns schickt,
jeden Tag!

(03/23, Martina Hack, www.spurensuche.de, Pfarrbriefservice.de)

Zu alt?

Im Priesterseminar bittet ein alter Herr um Aufnahme. Der Regens erklärt ihm: „Da hätten Sie vor mindestens 25 Jahren kommen müssen. Jetzt sind Sie leider zu alt, um noch Priester zu werden.“ Antwortet der alte Herr: „Ja schon, aber ab und an werden ja auch ein paar Kardinäle benötigt.“

(02/23, aus: „Wer lacht wird selig 2021″ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de. pfarrbriefservice.de)

Was WAR*?

Was WAR
vor einem Jahr,
als der Krieg
in der Ukraine begann?

Es war nicht fassbar,
was auf die Welt
alles zukommt.

Es war nicht vorstellbar,
wie sehr dieser Krieg
die Welt verändert.

Es war nicht messbar,
welche Not, welches Leid
über die Welt zieht.

Nicht messbar,
aber furchtbar.

Und wann kommt endlich
der erlösende Satz:
„Das war er, der Krieg“?

Nicht ausdenkbar?

(02/23, Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

geändert

Nichts gewinnen wir,
wenn wir den Lauf der Zeit anhalten wollen.
Dauerhaftes Glück vergessen wir zu schätzen.

Leben heißt Entwicklung und gewinnt durch Veränderung.
Es fällt uns so schwer, Vertrautes loszulassen,
aber in volle Hände, in volle Herzen
kann Gott nichts Neues legen.

Neue Erfahrungen und Haltungen
verlangen die Aufgabe alter Überzeugungen.
Neues, ewiges Leben kann nur entstehen,
wenn der Tod irdisches Leben auslöscht.

Jesu Auferstehung war erst möglich
nach seinem qualvollen Tod –
das gilt auch für uns.

(02/23, Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de)

Haben oder Sein
Wer sich auf Gott verlässt, kann vieles loslassen

Erich Fromm hat in den siebziger Jahren mit seinem Buch „Haben oder Sein“ viel Aufsehen erregt. Er schöpft aus der jüdischen Tradition: Wer sich auf Gott verlässt, der kann vieles loslassen. Hier werden wohl alle Religionen noch neu wieder hin sehen lernen müssen: Sie sind nicht um ihrer selbst willen gestiftet, sondern sind Helfer, die den Menschen freimachen sollen, empathisch mit der Gesellschaft, mit den Mitmenschen und der Natur umzugehen.

Damit ist unweigerlich auch eine Opferbereitschaft verbunden. Wer sich hingibt, der empfängt. Wer alles weiter für sich besitzen will, der wird bald von seinem Besitz besessen sein.

Die Freiheitslehre des Evangeliums klingt durch alle Generationen, seit dem einer sie ausgesprochen hat. Mit vielen Verzerrungen, keine Frage.

Aber die Verzerrungen sind für mich noch lange kein Grund, dem Klang nicht nachzulauschen. Und das Meinige zu tun, das zum Klingen zu bringen, das alle Menschen untereinander verbindet: den Ur-Gesang der Schöpfung, den Klang der Engel, die Fähigkeit, das Mehr in den Dingen zu entdecken, dem Sein den Vorrang zu geben und alle Lust aufs Haben-wollen und Behalten-wollen hintanzustellen.

(02/23, Br. Paulus Terwitte, In: Pfarrbriefservice.de)

Asche aufs Haupt

Jetzt mal Asche aufs Haupt
und Klartext reden:
Der leeren Worte sind genug.

Jetzt mal Asche aufs Haupt
und Ruhe finden:
Der lauten Tage sind genug.

Jetzt mal Asche aufs Haupt
und Friede sein:
Der Kriege weltweit sind genug.

Jetzt mal Asche aufs Haupt
und Veränderung wagen:
Der alten Zöpfe sind genug.

Jetzt mal Asche aufs Haupt
und Segen leben:
Der göttlichen Kräfte sind genug.

Jetzt mal Asche aufs Haupt
und Hand aufs Herz:
Umkehren geht.

(02/23, Jörg Nottebaum, Misereor, Pfarrbriefservice.de)

Wüsten

Es gibt Wüsten, in die man freiwillig geht,
als Erlebnisreise gebucht,
wohl organisiert und gut behütet.

Es gibt Wüsten als Einkehrtage im Kloster,
ohne Handy und Buch, sich selbst ausgeliefert,
getragen vom Gebet der Mönche.

Es gibt Wüsten, in die man im ganz normalen
Alltag hineingerät,
– in die Wüste von Klimawandel und Kriegen,
– in die Wüste von nicht abzutragenden Aufgaben,
– in die Wüste von innerer Einsamkeit und Ängsten.

Wer reicht mir dann den Stecken und Stab,
wer den Schluck Wasser,
wer das Manna des Himmels zum Überleben?

Wüsten sind Zeiten,
in denen man seine ganze Ohnmacht fühlt
und sich damit aussöhnen muss.

Ecce homo

(02/23, Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de)

Soziale Gerechtigkeit

ist sie

nur ein Fragwort, ein Klagwort
oder gar ein Schlagwort
in Krisen
Demos und
Protesten
?
viel mehr

ist sie da — lindert Leid — mindert Neid
und wandelt die soziale Wut um in Mut
dank unserem Wissen und Gewissen
im Gebet und in Geboten heilt
und hilft sie jedem in seinem
Geben und Nehmen gleich
so ist sie — wirkt und
macht

Arm und Reich
win-win-gleich

zu guter Letzt
auch schon

jetzt

(02/23, Klaus Jäkel, In: Pfarrbriefservice.de)

Licht
(Gedanken zu Maria Lichtmess)

Licht am Ende des Tunnels,
Licht in der Finsternis,
Licht in der Tiefe der Seele.
Die Dunkelheit weicht,
ein neuer Weg wird gefunden,
ein Hoffnungsschimmer taucht auf.

Lichtmess – Darstellung Jesu im Tempel
Sein Kommen in unsere Welt,
sein Aufwachsen im jüdischen Glauben,
sein Aufzeigen von Gottes Wille
über alle gesetzestreuen Gebote hinweg
hin zur Verkündigung von Gottes Liebe und Barmherzigkeit.
Ein Licht ging auf für uns alle.

(01/23, Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de)

Der Nächst-Beste

„Wer ist mein Nächster,
mein bester Nächst-Bester?“

Fragt der Pharisäer Jesus.
Dein Nächster ist der Nächstbeste.

Schau mir in meine Augen –
und schau nicht auf deine Vorurteile.

Schau mir in mein Herz –
und schau nicht auf deine Fake News.

Schau mir in mein Leben –
und schau nicht auf deine Zweifel.

Schau dir das alles in Ruhe an –
und wähle sorgsam und sorgfältig aus,
was zu mehr sozialer Gerechtigkeit führt.

(01/23, Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

Kirchenglocken

sie
schwingen
und klingen, singen
und bringen Gottes Lob zu Ge-
hör

Werk
der Erde und der
menschlichen Arbeit
seit Jahrhunderten laden sie ein
orten und verorten Heiliges und lassen die Stunden
schlagen

im
Tages-,
Jahres- und
Lebenslauf
sind sie für uns
und in aller Welt
Wächter und Wachhalter
der

Osterbotschaft

(01/23, Klaus Jäkel, In: Pfarrbriefservice.de)

Un – Genügend

Ungenügend
– in der Schule
Ungenügend
– bei der Arbeit
Ungenügend
– unsere Beziehung
Ungenügend
– mein Lebensgefühl

GOTTES LIEBE ALLEIN GENÜGT

ER neigt sich mir zu
– es genügt ihm,
wenn ich mich bemühe
– es genügt ihm,
wenn ich das gebe, was ich kann.

Ich werde genügsam,
ich bin beschenkt.

Ich neige mich meiner Umgebung zu,
ich gebe und spüre Zuneigung.

Ich darf erleben,
dass IHM auch meine Ecken und Kanten
kostbar sind,
weil ich sie ihm ehrlich hinhalte.

ICH BIN WERTVOLL, WEIL GOTTES LIEBE ALLEIN GENÜGT.

(01/23, Schwester M. Jutta Gehrlein, In: Pfarrbriefservice.de)

Arche Noah

Paul ist heute Morgen besonders gut gelaunt. Als er in den Bus einsteigen will, fragt er fröhlich den Fahrer: „Na, ist Ihre Arche Noah schon voll?“ Der Fahrer antwortet: „Nein, steigen Sie ein – ein Esel fehlt noch!“

Das glaub ich dir gern

das glaub ich dir gern
mein Gott
dass du Mensch geworden bist
Mitgeschöpf
Bruder
Gefährte
Liebhaber
der sich für uns krummgelegt hat
durch Kreuz und Tod gegangen
der sich hingebende Menschensohn

das glaub ich dir gern
mein Gott
dass du uns Leben versprichst ohne Ende
und dieses uns in Jesus gezeigt hast
dem auferweckten Gottessohn

das glaub ich dir gern
mein Gott
dass du dich jeden Tag
weiter und weiter
hinein gibst in unsere Geschichte und Zeit
dass du immer noch dabei bist
uns – deine Schöpfung –
an dich zu ziehen
zu verwandeln

das glaub ich dir gern
das glaube ich gern
das glaube ich

wenn ich nicht gerade zweifle

(01/23, Miriam Falkenberg, In: Pfarrbriefservice.de)

Ich kann wählen

Ich kann
davon träumen,
eine edle Rose zu sein,
oder
so kunterbunt, wie ich bin,
blühn, was das Zeug hält.

Ich kann
pausenlos jammern:
Ach hätte, wäre, könnte ich doch!
oder
mal ausprobieren,
was ich hab, was ich bin, was ich kann.
Ich kann
bei jeder Enttäuschung
in tiefe Schwermut verfallen
oder
das Schöne genießen,
das mir täglich begegnet.
Ich kann
auf Nummer sicher gehen
und alles beim Alten lassen
oder
die Richtung ändern
und neue Wege erkunden.
Ich kann
mich vor Entscheidungen drücken
oder
endlich die Verantwortung
für mein Leben übernehmen.

(01/23, Gisela Baltes,www.impulstexte.de, In: Pfarrbriefservice.de)

Niemand mehr blind…

für die vielen Wunder des Lebens
niemand mehr verstrickt
in Abhängigkeiten
und Unrechtsstrukturen
niemand mehr gefangen
in Hass, Neid und Gewalt;
niemand mehr unterdrückt
und erniedrigt
Anfeindungen ausgesetzt
abgeschrieben und ausgegrenzt –

Gottes Traum vom Menschen
Seine Vision einer neuen Welt
kann Wirklichkeit werden
wenn wir uns ergreifen und
bewegen lassen von Seiner Vision
unser CHRIST-SEIN leben und
uns einbringen mit unseren
Gaben und Fähigkeiten

(01/23, Hannelore Bares, www.spurensuche.info, in: Pfarrbriefservice.de)

Die eigene Marke

Gott,

manchmal denke ich, ich wäre austauschbar im Tauschhandel der Welt.
Du stellst diese Berechnungslogik auf den Kopf und aufs Herz:

Lass mich aufatmen und erfahren, dass ich keinen Preis habe, sondern einen unersetzbaren Wert.

Hilf mir, mich nicht in Konkurrrenzdenken einzumauern oder mich mit Marketing-Tricks über andere zu stellen.

Lass mich für heute erfahren:
Ich bin nicht beliebig, sondern geliebt.

(01/23, Netzgemeinde DA-ZWISCHEN, In: Pfarrbriefservice.de)

Nach Weihnachten

Die Krippe wird abgebaut.
Die Engel, die Hirten, die Könige
werden in ihre Schachteln gelegt.
Obenauf Maria und Josef.
Zum Schluss das Kind.

Weggeräumt. Weggeschlossen.
Bis zum nächsten Jahr.
War es das schon? Was bleibt?
Was bleibt uns
vom Knaben im lockigen Haar?

In den Mittelpunkt rückt wieder
der Wanderprediger,
der umherzieht, um den Menschen
die Frohe Botschaft vom Reiche Gottes
in Wort und Tat zu verkünden.

Dort, wo die Krippe stand,
wird schließlich das Kreuz aufgerichtet,
später die Osterkerze.
So schließt sich der Kreis
von der Geburt bis zur Auferstehung.

Jahr für Jahr
vergegenwärtigende Erinnerung,
erinnernde Gegenwart
der für alle Zeit geltenden
Heilszusage unseres Gottes.

(01/23, Gisela Baltes, www.impulstexte.de, in: Pfarrbriefservice.de)

Gut und Böse

Zwei alte Pfarrer unterhalten sich. „Nach nun so vielen Jahren Seelsorge“, sagt der eine, „kann ich feststellen, dass meine Pfarrkinder sehr wohl zwischen Gut und Böse unterscheiden können.“ – „Schon“, fügt der Zweite mit einem Seufzer hinzu, „aber nur bei anderen.“

(23/01, aus: „Wer lacht wird selig 2021″ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de., in: Pfarrbriefservice.de)

wachsen

hineinwachsen in die Freiheit
von Wünschen und Abhängigkeiten,
die fesseln, ohne zu erfüllen

hineinwachsen in mich
meine verborgenen Ängste und Wünsche
authentisch werden für mich und andere

hineinwachsen in den Mitmenschen
spüren, was er braucht
Barmherzigkeit einüben

hineinwachsen in Gott
ihn suchen und doch nicht finden
aber auf seiner Spur bleiben in Jesu Nachfolge

(12/22, Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de)

Telegramm

Gott hat ein Telegramm geschickt.
Zwei Worte: Ich komme.
Kein Wort davon, wann genau.
Himmel Herrgott, man muss sich doch vorbereiten.

Typisch Gott!

(12/22, Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de)

Erdwärme

Irgendwo auf dieser Erde wird in diesen Tagen der 8.000.000.000. Mensch geboren.

Irgendwann auf dieser Erde wird der 8.000.000.000. Mensch sterben.

Irgendwie sollte es uns doch gelingen, dass zwischendrin alle Milliarden Menschen auf dieser Erde in Liebe und Frieden leben.

Mensch, lass uns beginnen …

(12/22, Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

Besuch vor Weihnachten

Es ist schon spät am Abend, als ich nach Hause komme. Längst sind die Straßenlaternen eingeschaltet und die aufgehängten Herrnhuter Sterne leuchten um die Wette. Ich schließe die Haustür, lasse die Tasche fallen und gehe erst einmal ins Wohnzimmer. Einfach nur mal kurz durchschnaufen.

Beim Einschalten des Lichts erschrecke ich. Da ist jemand. „Keine Angst“, höre ich und die Stimme kommt mir bekannt vor. Es ist Gott. Und, ihm sei Dank, kein Einbrecher. „Was machst Du hier? Und wieso sitzt Du im Dunkeln?“, frage ich, worauf er antwortet, dass seine Gegenwart im Dunkeln ja nichts Außergewöhnliches ist.

Eigentlich wolle er mich nur mal besuchen, einfach so. „Naja, das ist schön“, stammle ich etwas verlegen, „wolltest Du nicht erst nächste Woche kommen?“ Mir fällt nämlich ein, was ich alles bis dahin noch gemacht haben wollte, aber wohl nicht schaffen werde. Das ist mir peinlich. Denn für Gott sollte alles perfekt sein. Ihn scheint das nicht zu stören. „Hättest Du einen Tee für mich?“ Ja klar, sage ich, froh, dass ich ihm etwas Gutes tun kann. Und während das Wasser im Teekessel kocht, erzähle ich ihm von meinem Tag. Gott hat Zeit. Er bleibt über Nacht. Perfekt.

(12/22, Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de)

Retter oder Erlöser?

Brauchst du eher einen Retter oder einen Erlöser? Diese Frage stand neulich in meinem Adventskalender. Puh! So eine Frage, am frühen Morgen.

Wer mich am Schopf packt und aus dem Wasser zieht, rettet mich. Wer mir das Schwimmen beibringt, erlöst mich.
Wer mich besucht, wenn ich Trübsal blase, rettet mich. Wer mich singen lehrt, erlöst mich.
Wer mich vor dem Untergang bewahrt, rettet mich. Wer mir hilft, an das Unmögliche zu glauben, erlöst mich.

Ich brauche den Retter, aber mehr noch den Erlöser. Obwohl das anstrengender für mich ist.

(12/22, Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de)

Gut und Böse

Zwei alte Pfarrer unterhalten sich. „Nach nun so vielen Jahren Seelsorge“, sagt der eine, „kann ich feststellen, dass meine Pfarrkinder sehr wohl zwischen Gut und Böse unterscheiden können.“ – „Schon“, fügt der Zweite mit einem Seufzer hinzu, „aber nur bei anderen.“

(12/22, aus: „Wer lacht wird selig 2021″ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de. In: pfarrbriefservice.de)

Wärmestube

Jeden Wintermorgen kreuze ich den Weg frierender Wartender vor der Wärmestube. Es ist eine stetig wachsende Gesellschaft der Abgehängten und Abhängigen von Wärmestuben und Tafeln, von der Restwärme unserer Gesellschaft.

Hier ist der Ort, an dem die Kälte abgeschüttelt werden kann, eiskalte Hände und Zehen auftauen, wo sich Herzenstüren langsam quietschend öffnen. Die Augen tränen vor der Tür und glänzen dahinter. Müde, steife Glieder strecken sich einen Moment lang in so etwas wie Behaglichkeit aus.

Heute trete auch ich ein, denn ich hab da mal ’ne Frage: „Gibt es hier auch Wärme- und Energiequellen für alle? So für die ganze Gesellschaft?“ Die schlittert nämlich von einer zur nächsten Krise: der neue kalte Krieg, Pandemie und Klima, um nur die Offensichtlichen zu nennen. Krisen, die Fragen aufwerfen, Geldbörsen leeren, die bei manchen Menschen die Herzen mit Angst und die Köpfe mit Panik füllen. Krisen als Auslöser, den Verstand zu verwirren den Respekt zu vergessen und den Ton verrohen zu lassen.

Wir sind am Ende angelangt mit Wärme und mit unseren Energien. Die Wärmestubenmitarbeiterin schaut mich treuherzig an: „Ich kann Ihnen gerne einen Kaffee machen. Hier rücken alle zusammen, da wird es Ihnen im Nu warm.

Da gehen Sie dann mit einer Wärme hinaus, da denken Sie, die reicht für die ganze Welt.“ Ich quetsche mich zwischen die auftauenden, dampfenden Leiber und mache sie weit auf, meine innere Wärmestube.

(12/22, Miriam Falkenberg, In: Pfarrbriefservice.de)

Zum 2. Advent

„Ist ja niedlich“, dachte sich belustigt die Dunkelheit, als sie die brennende Kerze auf dem Adventskranz sah. „Was für ein kleines Licht!“ Obwohl, das musste sie zugeben, so richtig stockdunkel war es nun nicht mehr. Aber noch lange kein Grund, sich zu fürchten. Was konnte so ein kleines, winziges, von jedem Windhauch bedrohtes Lichtlein schon ausrichten? Doch auf einmal, sie wusste auch nicht wieso, wurde ihr etwas mulmig. Kleiner Schwächeanfall, beschwichtigte sie sich selbst, der geht vorüber. Na, wenn sie sich da nicht mal geirrt hat, murmelte die Kerze und blickte in die (Adventskranz)Runde. Da strahlte noch ein Licht: Jetzt sind wir schon zwei.

(12/22, Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de)

Schritte zum Frieden

Schweigen
Zuhören
Nachdenken

Schwäche zulassen
Bitten lernen
Hilfe annehmen

Zuhören
Mitdenken
Sich öffnen

Liebe empfangen
Vertrauen wagen
Liebe geben

Zuhören
Umdenken
Mitfühlen

Verständnis üben
Rücksicht nehmen
ertragen

Zuhören
Weiterdenken
Verhandeln

Konflikte lösen
Hände reichen
Frieden stiften

(11/22, Gisela Baltes, In: Pfarrbriefservice.de)

Siehst du mich?

Und sie sagen dir:
Niemals aufgeben.

Dann wurdest du wieder als Letzter gewählt,
warst du nicht dabei, hast du keinem gefehlt.
Dann standest du da und bliebst dabei allein
und niemand stand zu dir, wollte bei dir sein.

Und sie sagen dir:
Kopf hoch.

Du hast dich angepasst, um dazuzugehören,
um dabei sein zu können.
Um nicht zu stören,
hast du dich vergessen, vertagt, was du bist,
man singt dessen Lied, dessen Brot man frisst.

Und sie sagen dir:
Bleib stabil.

Du hast dich beworben, nie hat es gelangt,
hast alles gegeben und die Firma dankt.
Zu ihrer Entlastung schicken sie dich zurück,
wünschen viel Gutes und wünschen dir Glück.

Und sie sagen dir:
Halt die Ohren steif.

Du hast dich angepriesen wie saures Bier,
bunt ist das Leben nur auf dem Papier.
Unerfüllte Träume, blass projiziert,
lange gewartet und nichts ist passiert.

Und sie sagen dir,
du schaffst das, das wird schon,
lass dich nicht hängen, ärgern, unterkriegen
und dass das Leben weiter geht:

Wer weiß, wofür´s gut ist und hör auf zu fragen,
der liebe Gott selber hat dich getragen.

Und du fragst:
Siehst du mich?

(11/22, Tobias Petzoldt, aus: „Du bist ein Gott, der mich sieht“, ISBN 978-3-96038-309-3 edition chrismon, In: Pfarrbriefservice.de)

Langeweile

Die kleine Fiona langweilt sich furchtbar im Gottesdienst. Unruhig rutscht sie während der Predigt in der Bank hin und her. Schließlich hält sie es nicht mehr aus und fragt laut vernehmlich ihren Vater: „Papa, wenn wir dem Pfarrer jetzt schon unseren Groschen geben, dürfen wir dann früher gehen?“

(10/22, Aus: „Wer lacht wird selig 2021″ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de. In: Pfarrbriefservice.de)

Vermeldungen

Als der Pfarrer am Ende des Gottesdienstes die Vermeldungen für die kommende Woche bekannt gibt, findet sich darunter auch folgender Hinweis: „Die Jugendgruppe führt am Dienstag um 19 Uhr Shakespeares ,Hamlet‘ auf. Die Gemeinde ist herzlich eingeladen, dieser Tragödie beizuwohnen.“

(10/22, Aus: „Wer lacht wird selig 2021″ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de. In: Pfarrbriefservice.de)

Im Vielerlei der Sorgen

Im Vielerlei der Sorgen, die bedrücken,
der Ängste, wie alles werden wird,
der Aufgaben, die kein Ende nehmen,
der Informationen, die belasten,
der Verpflichtungen, die mürbe machen,
der Nöte, die beklemmen,
der Hilflosigkeiten, die lähmen,
will ich meinen Blick wachhalten
für den Stern,
der jetzt schon verkündet:
Immanuel – Gott ist mit uns.

(10/22, Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de)

Un-ruhige Zeiten

Wenn zu viel Last auf unseren Schultern liegt
und sie uns in die Knie zwingt,
wenn der Kopf, voll von Gedanken, platzen möchte,
wenn Sehnsucht nach Stille übermäßig wird,
wenn Kräfte schwinden, aber noch so viel geplant ist,
wenn Hände unaufhaltsam von allen Seiten nach uns greifen,
wenn der Alltag uns die Luft zum Atmen nimmt,
dann wird es Zeit für einen gesunden Egoismus,
um Un-Ruhe in Ruhe umzuwandeln.

(10/22, Gaby Bessen, In: Pfarrbriefservice.de)

Wertschätzung

Und immer die Frage, was du wert bist,
wem du etwas wert bist,
wie viel dein Wert ist,
was du verdienst und was du verlangen kannst
nach üblichen Prinzipien bei deinem Marktwert.
Was aber ist dir der Markt wert, der alles regelt
und bewertet im eigenen Wertesystem
nach Wertentwicklung oder Werteverfall
marktgerecht dem Markt gerecht
und nach Angebot und Nachfrage
aufwertet, abwertet und entwertet,
einschätzt, hochschätzt und geringschätzt,
in wertvoll oder wertfrei, werthaltig oder wertlos,
alles hat schließlich seinen Preis
und keiner hat etwas zu verschenken,
schon gar nicht sich selbst,
man ist ja nicht Jesus,
man weiß ja, wie so etwas endet,
ein Kreuz ist das.

Und wenn dein Wert nicht passt,
wenn die Marktlage ungünstig ist
und du nicht bestehen kannst im Überangebot
gut vermarkteter Zeitgeiststandards,
weil du unpassend bist, dick, dumm
oder das falsche Alter, Zeugnis, Geschlecht hast,
dann hast du Pech gehabt, leider,
und bist wertlos deinen Wert los
und bleibst zurück als angestaubter Ladenhüter
am Arbeits-, Wohnungs- oder Heiratsmarkt,
wirst billig verramscht oder kannst schauen,
was noch übrig bleibt
und wo du bleibst
nach Mechanismen menschlicher Märkte.

Um Gottes Willen
aber ist den Märkten ein Grenze gesetzt,
sind Werte gesetzt, die keine Börsenwerte sind.
Denn da ist ein Gott, der mich sieht.
Der mich gemacht hat nach seinem Bild,
der mich erdacht hat im Mutterleib,
der mich gemacht hat so wunderbar,
einmalig und individuell begabt,
beschrieben nach biblischem Befund.
Was Gott sieht,
kann auch ein Mensch schauen mit seinen Augen
und kann sehen den Wert,
fernab ferner oder naher Märkte,
gleich gültig, auf was gerade Wert gelegt wird,
denn dein Wert ist gelegt – Gott sein Dank.

(10/22, Tobias Petzoldt, aus: „Du bist ein Gott, der mich sieht“, ISBN 978-3-96038-309-3, edition chrismon, In: Pfarrbriefservice.de)

Bestraft

Im Kindergottesdienst wiederholt der Kaplan in der Predigt mit den Kindern die eben in der Lesung gehörte Schöpfungsgeschichte. Er fragt: „Welche Sünde hat Adam begangen?“ Svenja antwortet: „Er hat von dem verbotenen Apfel gegessen.“ – „Richtig“, lobt der Kaplan. „Und womit wurde er dann bestraft?“ Svenja weiß es: „Er musste Eva heiraten.“

(10/22, Aus: „Wer lacht wird selig 2021″ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de. In: Pfarrbriefservice.de)

Ich hör nix!

Sie sind selten geworden.
Diese besonderen Momente.
Und ich habe es lange gar nicht bemerkt.
Bis es plötzlich geschah:
Nichts.
Wow!
Nichts. Einfach nichts.
Stille.
Keine unheimliche Totenstille.
Wunder-volle Stille.
Da bist du ja! (sagten Gott und ich fast gleichzeitig)
Endlich.

(10/22, Heike Bulle, www.spurensuche.info, In: Pfarrbriefservice.de)

Rot und grün

Emily darf mit Mutti zu einer kurzen Andacht mit in die Kirche. Eine Messe hält sie noch nicht durch. Interessiert schaut sich Erna um: die bunten Fenster, große Kerzen und das ewige Licht. Doch bald wird es ihr langweilig und sie fragt die Mutti: „Dauert es noch lange, bis die Ampel auf Grün schaltet?“

(09/22, Aus: „Wer lacht wird selig 2021″ © St. Benno Verlag Leipzig, www.vivat.de, in Pfarrbriefservice.de)

Go(o)dbye, Queen Elisabeth II

Sie war wahrlich
kein Königsmärchen.
Sie war Weltgeschichte.

Sie war keine Heilige.
Sie war eine Frau
mit prägender Geschichte.

Sie war nicht immer amüsiert,
was um sie herum geschah.
So mancher Zacken
ihrer Krone hat gewackelt.

Sie war die Ruhe selbst
in Krisen und Tragödien.
Was sie erlebt hat,
war viel mehr,
als in ein Leben passt.

Sie war ganz einfach da,
als königlicher Beistand
in unserer persönlichen
Lebensgeschichte.

„God save the Queen.“
Gott segne uns alle,
die wir königliche
Kinder Gottes sind.

(09/22, Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

Michael Gorbatschow
Ein Mann – Zwei Worte

Mein Russisch ist sparsam,
besteht aus zwei Worten:

Glasnost (Offenheit)
und Perestroika (Umbau)

Michail Gorbatschow
hat sie nicht erfunden,
aber er hat ihnen
Hoffnung eingehaucht.

Jetzt ist er verstorben,
doch wollen wir hoffen,
dass diese beiden
russischen Worte
in den russischen
Herzen weiterleben.

Als Worte und Werte.

(09/22, Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

Stürme des Lebens

Der Baum, einst groß und stark, schenkte Menschen Schatten,
einen Platz zum Entspannen und um Kraft zu tanken.
Für manche war er ein Orientierungspunkt, der ihnen den richtigen Weg zeigte.
Die Vögel fühlten sich in seinen starken Ästen sicher und geborgen.
Nun liegt er da, von den Stürmen des Lebens zerbrochen,
dunkle Wolken ziehen über ihm auf
und nichts erinnert noch an die einstige Schönheit.

Manche Menschen, einst freundlich, hilfsbereit und für andere jederzeit da.
Auch sie können den Stürmen des Lebens nicht mehr standhalten,
in ihren Seelen ziehen dunkle Wolken auf und sie zerbrechen daran.

JESUS DU BAUM DES LEBENS,
sei Du für diese Menschen
Halt, Kraft, Geborgenheit und Orientierung.
Zeige ihnen den rechten Weg und schenke ihnen Deine Liebe.
Amen

(08/22, Sabrina Böck, In: Pfarrbriefservice.de)

Die andere Seite

Der Krieg macht keine Pause
und kennt keinen Urlaub.

Während wir uns erholen können,
müssen die Menschen
in den bombardierten Gebieten
täglich um ihr Leben bangen und
unter den schrecklichen Folgen
leiden, ihre Toten betrauern
und begraben – für sie alle
bitten wir um Kraft und Trost.

Der Krieg lebt von der Lüge
und tötet zuerst die Wahrheit.

Während wir durch Berichte
informiert werden, die von der
Pressefreiheit bestimmt sind,
werden die Menschen in Russland
getäuscht und belogen.
Wir beten für Journalisten, die sich redlich mühen, aber auch
für all jene, die Lügen verbreiten.

Der Krieg zerstört jeden Tag
neu das Leben vieler Menschen.

Während wir in großer Sicherheit
und Freiheit leben können,
müssen die Menschen in der Ukraine
das Gegenteil erleiden.
Für sie alle beten wir um viel Kraft,
um Geduld und starke Hoffnung,
um baldigen Frieden und Ruhe.

Maria, du Königin des Friedens,
bitte für uns!

(08/22, Paul Weismantel, In: Pfarrbriefservice.de)

Abendgebet

Abends, wenn ich schlafen geh,
lass mich, mein Gott, einen Blick zurückwerfen
auf den sich neigenden Tag:
Wofür kann ich Dir Dank sagen?
Wo habe ich etwas falsch gemacht?
Habe ich etwas Gutes nicht getan
aus Bequemlichkeit oder Nachlässigkeit?

Was war mir heute besonders wichtig?
Warst auch Du mir wichtig?

Konnte ich heute der sein, der ich im Innersten bin?
Oder habe ich mir und anderen etwas vorgespielt?

Und wenn mir manches heute noch nicht recht gelang,
rücke Du es wieder zurecht
und schicke mir jetzt einen gesunden Schlaf,
eine ungestörte Nacht,
damit ich morgen mit frischen Kräften
weitergehen kann auf dem Weg zu Dir,
der Du auf mich in meiner tiefsten Seele wartest.

(08/22, Irmela Mies-Suermann, Pfarrbriefservice.de)

Morgengebet

Guten Morgen, mein Gott, mein Vater, mein Freund.
Die Nacht ist vorbei,
dankbar bin ich für die Stunden der Ruhe,
für das Schöpfen neuer Kräfte.

Mit Freude will ich an die Aufgaben dieses Tages gehen,
dankbar, dass Aufgaben auf mich warten,
vielleicht große im Beruf oder zu Hause,
vielleicht kleine wie ein Lächeln zum Nachbarn.

Schenke mir die Weisheit,
die wichtigen von den unwichtigen Aufgaben zu unterscheiden,
schenke mir die Einsicht, dass ich nicht alles machen kann,
und lass mich demütig sein,
weil ich vieles nicht so schaffe, wie es sein sollte.
Ich will mich versöhnen mit meinen Grenzen
und kann dann auch geduldig mit den Grenzen anderer sein.

Immer wieder will ich mir einige Minuten Zeit nehmen,
um dir von meinem Tag zu erzählen.
Und wenn ich in Zeitnot komme,
dann sieh es mir nach,
bis ich wieder mich bei Dir ausruhen kann.

So segne du diesen Tag! Amen

(08/22, Irmela Mies-Suermann, Pfarrbriefservice.de)

Warum nicht eine Frau als Priesterin?

Gewagt gefragt – aus Kindermund

Im Kommunionunterricht erfährt Peter, dass in der heiligen Messe stets nur ein Mann als Priester die von Christus eingesetzten Wandlungsworte über das Brot der Hostie sprechen darf, wodurch Gott selbst als „Leib Christi“ in Erinnerung an sein Abendmahl in besonderer Weise stets neu zur Welt kommt.

„Warum nicht eine Frau als Priesterin?“, stutzt Peter. – „Wieso?“, fragt die Unterrichtende.

„… ei, weil doch den eigentlichen Leib Christi, ich meine, den von Jesus – eine Frau zur Welt gebracht hat – Mutter Maria an Weihnachten“.

„Ach so“, meint die Verlegene, „ja, eigentlich hast du recht – vielleicht später …“

„… höchste Zeit …“, schweigt Peter.

(08/22, Klaus Jäkel, In: Pfarrbriefservice.de)

Ist das Liebe?

Die Frage, damals an Petrus gerichtet,
geht heute an mich:

Liebst du mich?“

Da muss ich nicht lange nachdenken:
„Natürlich liebe ich dich!“

Bist du sicher?“

„Aber ja. Ich finde wirklich gut,
was du gesagt und getan hast.“

Ist das Liebe?“

„Immerhin komme ich fast jede Woche
zu dir in die Kirche zum Gottesdienst.“

Ist das Liebe?“

„Ich denke auch manchmal an dich
und bete zu dir.“

Ist das Liebe?“

„Etwa nicht? Aber wie soll ich dir
meine Liebe denn sonst zeigen?“

Durch dein Leben!“

(07/22, Gisela Baltes, In: Pfarrbriefservice.de)

Du bist unser Bezugsrahmen

Du bist unser Bezugsrahmen
aus dem wir nie zu fallen vermögen

wir können tausendfach
an Dir vorbei denken
vorbei eilen
vorbei handeln
vorbei glauben

wir bewegen uns dennoch
in all unseren Bezügen
und Beziehungen
in Dir

würden wir uns nach Dir ausrichten
was wäre das für ein Glück
wie sesshaft würde der Frieden werden
wie heiter würden wir die Tage durchschreiten

(07/22, Miriam Falkenberg, aus: dies., Kaum zu glauben. Gedichte an Gott und die Welt. Epubli 2021. www.gedichte-falkenberg.de, In: Pfarrbriefservice.de)

Gemeinsamer Spaziergang

Gestern habe ich Gott eingeladen,
mit mir spazieren zu gehen.

Schon bald waren wir gemeinsam auf dem Weg,
den ich täglich gehe.
Zuerst wusste ich nicht so recht,
was ich mit ihm reden sollte.
Aber dann fand ich die richtigen Worte
und öffnete ihm mein Herz.

Die ganze Zeit hörte er mir zu,
ohne mich zu unterbrechen.
Danach gingen wir eine Weile
schweigend nebeneinander her.
Später brach Gott das Schweigen
und sprach zu meinem Herzen.

Lange hörte ich ihm zu.
Er hatte mir soviel zu sagen.
Ab jetzt wollen wir wieder öfter
ein Stück miteinander gehen.

(07/22, Gisela Baltes, Pfarrbriefservice.de)

Spuren hinterlassen

Wenn du gehst
Für immer gehst
Hinterlasse eine Spur
Einen Abdruck deiner Hoffnung
Ein Profil
Der guten Tat
Dass die Erinnerung daran
Stets Hilfe sei
In dunkler Zeit
Dass jeder lesen kann
Wie gut es war
Dass es dich gab
Dass jeder spüren kann
Wie gut es tut
Deinem Schritt zu folgen

Sei kein Profiljäger
Aber auch
Kein Leisetreter

Dein Leben sei klar
Nicht verschwommen
Sondern wahr
Zeig allen
Die nach Spuren suchen
Dass es
Dein Leben
war

(07/22, Stanislaus Klemm, Pfarrbriefservice.de)

MEIN WUNSCH

Manchmal wünsch ich mir:
die Klugheit im Denken und Handeln
die Friedfertigkeit im Reden und Tun
die Ehrlichkeit in Reue und Umkehr
durchdringe die Finsternis in Kirche und Welt.

Ein frommer Wunsch – vielleicht.
Und doch:
Licht durchdringt alle Dunkelheit – ganz sicher.

(07/22, Christoph Joppich, Seelenzuckerl, Pfarrbriefservice.de)

Du hörst mir zu …

Du hörst mir zu
Und schaust nicht ängstlich auf die Uhr
Du schenkst mir Zeit
Und öffnest meinen Worten
Endlich eine Tür
Die längst verschlossen war
Meine Gedanken
Meine Ängste
Perlen nicht ab
An deiner Ungeduld
Sie sammeln sich
In deinem Ohr
Verwandeln sich
In Morgentau
In Hoffnung
Trost und Sättigung

(07/22, Stanislaus Klemm, Pfarrbriefservice.de)

Glaube

der mir in die Hand fällt
die ihn locker festhält
meinem Herzen vorstellt
und zum Weitergeben bereithält
der lebt wie jeder

Glaube
– ohne Zweifel
vom Zweifel

(07/22, Klaus Jäkel, Pfarrbriefservice.de)

Ökomenisches Friedensgebet 2022

von Missio + EMW Evangelische Mission Weltweit
von Sr. Mary Grace Sawe


Gebet auf deutsch

» Das Gebet «


Gütiger Gott, wir sehnen uns danach,
miteinander in Frieden zu leben.

Wenn Egoismus und Ungerechtigkeit
überhandnehmen,
wenn Gewalt zwischen Menschen ausbricht,
wenn Versöhnung nicht möglich erscheint,
bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Wenn Unterschiede in Sprache,
Kultur oder Glauben uns vergessen lassen,
dass wir deine Geschöpfe sind und
dass du uns die Schöpfung als gemeinsame
Heimat anvertraut hast,
bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Wenn Menschen gegen Menschen
ausgespielt werden,
wenn Macht ausgenutzt wird,
um andere auszubeuten,
wenn Tatsachen verdreht werden,
um andere zu täuschen, bist du es,
der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Lehre uns, gerecht und fürsorglich
miteinander umzugehen und der
Korruption zu widerstehen.

Schenke uns mutige Frauen und Männer,
die die Wunden heilen, die Hass und Gewalt
an Leib und Seele hinterlassen.

Lass uns die richtigen Worte, Gesten und
Mittel finden, um den Frieden zu fördern.

In welcher Sprache wir dich auch als
„Fürst des Friedens“ bekennen,
lass unsere Stimmen laut vernehmbar sein
gegen Gewalt und gegen Unrecht.

Amen.


Gebet auf ukrainisch

» Молитва «


Вседобрий Боже,
ми прагнемо жити в мирі один з одним.

Коли поширюються егоїзм та несправедливість,
коли спалахує насилля між людьми,
коли примирення виглядає неможливим,
Ти є Той, хто дарує нам надію на мир.

Коли через різниці в мові,
культурі чи вірі забуваємо,
що ми є Твоїми творіннями і що Ти довірив нам творіння як спільний дім,
Ти є Той, хто дарує нам надію на мир.

Коли людей використовують один проти одного,
коли владу застосовують,
щоб використати інших у власних корисних цілях,
коли факти викривляються, щоб обманювати інших,
Ти є Той, хто дарує нам надію на мир.

Навчи нас справедливо та дбайливо ставитися один до одного і протистояти корупції.

Подай нам відважних жінок та чоловіків,
котрі лікують рани,
які не вдаються до ненависті й тілесного чи душевного насилля.

Дай нам знайти правильні слова,
жести та засоби, щоб сприяти миру.

Незважаючи на те,
якою мовою ми визнаємо Тебе «Князем миру»,
учини, щоб всупереч насиллю та несправедливості наш голос був почутий.

Амінь.


Gebet auf russisch

» Молитва «


Боже милостивый,
мы жаждем жить вместе в мире.

Когда эгоизм и несправедливость Не знают границ,
когда между людьми вспыхивает насилие,
когда примирение кажется невозможным,
ты тот, кто дарует нам надежду на мир.

Когда по причине различий в языке,
культуре или вере мы забываем о том,
что мы Твои творения,
и что Ты доверил нам этот Мир как общую Родину,
ты тот, кто дарует нам надежду на мир.

Когда людей настраивают друг против друга,
когда злоупотребляют властью чтобы эксплуатировать людей,
когда факты искажаются чтобы вводить людей в заблуждение,
ты тот, кто дарует нам надежду на мир.

Научи нас справедливо и заботливо обходиться друг с другом,
и противостоять коррупции.

Даруй нам смелых мужчин и женщин,
которые исцеляют телесные и душевные раны,
нанесенные ненавистью и насилием.

Даруй чтобы наши голоса,
которые мы возвышаем против насилия и несправедливости,
были слышны, на каком бы языке мы ни исповедовали
тебя как «Господа мира».

Аминь.

Gut, wenn du noch beten kannst

Gut, wenn du noch beten kannst
Wenn deine Seele atmen kann
Dann bist du aufgehoben
Geborgen und beschütz
Kannst loslassen
Was dich bekümmert
Und dir Sorgen macht

Gut, wenn du noch beten kannst
Weil Ruhe du dann suchst
Erholung du dann findest
Und eine neue Kraft
Die Gründung braucht
Deine Menschenbefreiung
Ja, sie braucht die Gottesverwurzelung

Gut, wenn du noch beten kannst
Wenn du immer wieder
um das bitten kannst
Was du oder viele neben dir
Sich wünschen – was sie brauchen
Und du dann Danke sagen kannst

Gut, wenn du noch beten kannst
Um deinen Schöpfer auch zu loben
Und zu preisen für alles
Was er je geschaffen hat
Was er heute tut und immer tut
Dass Er auch alle deine Seufzer
All deine Klagen und Fragen
All deine Schreie und Rufe
Selbst dein Fluchen hören kann

(05/22, Stanislaus Klemm, Pfarrbriefservice.de)

Partnerschaft
ist

jene Lebenskraft
die Partner schafft

im Miteinander gegenüber
ohne Gegen und ohne Über

hin und her
und her wie hin
einander lauschen
gebend und nehmend
Neues tauschen

so zeigt und schenkt uns
Partnerschaft gemeinsam
werdend und wachsend
mehr als nur viel

in des Lebens
— Win-win-Spiel

(05/22, Klaus Jäkel, Pfarrbriefservice.de)

#ZiemlichBesteGeschichten – Das kann’s ja nicht sein

Erfahrungen mit dem Zuhören

Eine gute Freundin aus Jugendtagen ist vor Jahren in ein anderes Land gezogen, hat geheiratet und einen Beruf ergriffen, zu dem ich so gar keinen Zugang habe. Hin und wieder haben wir uns gesehen, sonst immer wieder mal Nachrichten geschrieben. Manche Nachrichten und Social-Media-Posts der letzten Zeit fand ich eher erschreckend, weil sie so konträr waren zu dem, was ich mir zur derzeitigen Weltlage und gesellschaftlichen Situation denke. Vielleicht habe ich den Kontakt daher in den letzten beiden Jahren eher vermieden.

Irgendwann ist mir das bewusst geworden. Ich habe mir gedacht „Das kann’s ja nicht sein!“, und den Kontakt wieder aufgenommen. So hatten wir vor kurzem ein langes Videotreffen. Es war richtig schön! Wir haben gar nicht bewusst vermieden, über unsere gegensätzlichen Meinungen zu reden, es hat sich einfach nicht ergeben. Zuviel war über unser jeweiliges Leben, unsere Arbeit, unsere Familien auszutauschen. Und ich habe ganz bewusst endlich einmal viel nachgefragt. Vor allem über ihre Arbeit, die mir so fremd ist. Ich habe zugehört und immer noch mehr Fragen gestellt, weil ich sie so gerne verstehen wollte. Und plötzlich habe ich von dem mir Fremden ganz viel mehr verstanden.

Habe erkannt, warum meiner Freundin das so wichtig und wertvoll ist, was sie tut. Habe wieder gesehen, was uns verbindet, und nicht das, was uns trennt. Ich glaube, wir werden bald wieder ein Videomeeting haben, und ich freue mich darauf!

(05/22, Autor/Autorin anonym, Quelle: www.ziemlichbestegeschichten.at, Pfarrbriefservice.de)

#ZiemlichBesteGeschichten – Zuhören verändert meine Sicht

Erfahrungen mit einem Gespräch nach einem Jahr Funkstille

Endlich gebe ich mir einen Ruck und rufe meine alte Freundin an. Ein Jahr lang war Funkstille, ich war verwirrt über ihre Ansichten zu Corona. Jetzt bin ich entschlossen, ihr einfach zuzuhören und nicht zu widersprechen. Sie kommt schnell auf das Thema Corona zu sprechen: Die Impfung gegen Corona bezeichnet sie als unausgegorene „Experimentalspritze“, an der sich die Pharmaindustrie bereichert. Politiker sind ihrer Ansicht nach alle korrupt, sie haben kein Recht über ihren Körper zu verfügen, die Presse stecke mit den Politikern unter einer Decke und berichte tendenziell. Corona – vor allem Omikron – sei ein harmloser Schnupfen. Während wir telefonieren, ist meine Freundin auf dem Weg zur Beerdigung einer Freundin, die vermutlich an den Folgen der Impfung gestorben ist. Sie sagt, sie kenne niemanden, der an Corona gestorben sei, wohl aber Menschen, die von der Impfung geschädigt seien.

Ich höre zu. Schweige. Versuche meine Gegenrede zurückzuhalten. Fühle mich wie ein naives, dumm-gutgläubiges Kind, das glaubt, dass „die da oben“ es schon richtig machen, gut informiert sind und einschätzen können, was nötig ist.

Ich erzähle ihr, dass ich mich schwer tue mit ihren Ansichten, sie bezweifle. Dass ich sie als alte Freundin aber sehr schätze und den Kontakt nicht abbrechen will. Dass ich mitbekomme, wie Freundschaften an diesen unterschiedlichen Positionen zerbrechen, Risse durch Familien gehen …

Erleichtert und ein bisschen verwirrt

Sie sagt, „niemals wird eine meiner Freundschaften wegen unterschiedlicher Ansichten zerbrechen. Wir können streiten, aber die Freundschaft bleibt.“ Sie lacht ihr fröhliches, humorvolles Lachen, das ich so liebe. Und das Verkrampfte ist wie weggeblasen. Nach dem Gespräch bin ich erleichtert, aber immer noch ein bisschen verwirrt.

Anschließend gehe ich in die Stadt und sehe plötzlich die Welt mit ihren Augen: welcher Wahnsinn! Überall Kontrollen, 2G-Regeln, die Ungeimpfte ausschließen. Ich denke an die Schüler, die im Homeschooling sind, die berufstätigen Eltern, die sich neben ihrer Arbeit noch um den Unterricht ihrer Kinder kümmern müssen – was für ein unglaublicher Mehraufwand! Ich sehe die Situation mit den Augen meiner Freundin und fühle mich wie im Orwellschen Überwachungsstaat. Ungeimpfte sind vom Großteil des öffentlichen Lebens ausgeschlossen, meine Freundin kann zur Beerdigung ihrer Freundin in Frankreich nur mit einer Sondergenehmigung mit dem Zug fahren, sonst muss sie als Ungeimpfte für größere Strecken das Auto nehmen.

Das Mich-Hineinversetzen in die Gedankenwelt meiner Freundin hat etwas in mir verändert. Die Angst, dass unsere Freundschaft zerbrechen könnte, ist verflogen. Es tat mir gut, für ein paar Stunden die Welt mit ihren Augen zu sehen. Auch wenn ich am Tag danach die Welt wieder aus dem alten Blickwinkel sehe: Ich bin froh, dass mittlerweile so viele Menschen geimpft sind und das grauenhafte Sterben auf den Intensivstationen weniger wird. Bin dankbar, dass meine alte Mutter und ich geimpft sind, und ich sie ohne Angst besuchen kann.

(05/22, Autor/Autorin anonym, Quelle: www.ziemlichbestegeschichten.at, Pfarrbriefservice.de)

#ZiemlichBesteGeschichtenEs ist ein Anfang

Wenn die ehrliche Frage „Wie geht es dir?“ nicht ausreicht

Die vermeintlich doch so einfache Frage „Wie geht es dir?“ kam mir dieses eine Mal wirklich schwer über die Lippen. Nicht, weil sie schwierig ist oder ich nicht ehrlich an meinem Gegenüber interessiert bin – ganz im Gegenteil. Es fiel so schwer, weil ich das Gefühl hatte, dass eben dieses „Wie geht es dir?“ nicht genug ist. Tatsächlich gibt es keinen richtigen thematischen Graben zwischen mir und meinem Verwandten.

Er liegt mir sehr am Herzen, eben auch, weil ich weiß, dass er es in der Familie nicht leicht hat, milde ausgedrückt. Hin- und hergerissen zwischen zwei Elternteilen, wenig Zuspruch von beiden Seiten. Egal, was er tut. Harte Worte, wenig Liebe, kurz gesagt. Dass man gerade in der Jugendzeit rebelliert, ist an sich nichts Ungewöhnliches. Doch in den letzten paar Jahren hat er sich sehr verändert. Ich mich auch. Ich bin von zuhause weggezogen, habe ein neues Leben begonnen.

Und immer das leichte Gefühl gehabt, dass ich ihn im Stich ließ. Aus der Ferne konnte ich nicht wirklich helfen. So sehr ich das auch versuchte, er entglitt immer mehr, mir und allen anderen um ihn herum. Es wurde alles egal, zu tieferen Gesprächen kam es einfach nicht mehr, wurde irgendwie unmöglich. Oberflächliches Witzeln können wir gut miteinander, aber das war es dann auch schon wieder. Er schloss alle um sich aus seinem Leben aus, stumpfte ab. Das mitanzusehen tut irrsinnig weh.

Vor allem, wenn die einzig für ihn interessanten Dinge Videospiele, Alkohol oder was weiß ich noch sind. Nach Monaten, in denen wir keinen Kontakt hatten, versuche ich gerade, mich ihm wieder anzunähern. Da ist dann die Frage „Wie geht es dir?“ die offensichtliche Wahl für den Einstieg in einen Dialog. Auch wenn es so viel mehr gibt, das ich ihn fragen, das ich ihm sagen möchte.‘

Aber es ist ein Anfang. Mit nur einer Stunde Gespräch wird unser Verhältnis wahrscheinlich nicht langfristig besser werden. Trotzdem ist es mein Versuch, ihm zu signalisieren, dass ich ihn nicht aufgegeben habe und daran glaube, dass wir uns wieder annähern können. Weil ich mir das so sehr wünsche und hoffe, dass er es auch tut. Jetzt kann ich nur hoffen, dass aus diesem oberflächlichen Abklopfen der Befindlichkeiten bald wirklich ein Gespräch werden kann, das diese Wieder-Annäherung ermöglicht.

Autor/Autorin anonym
(04/22, Quelle: www.ziemlichbestegeschichten.at, In: Pfarrbriefservice.de)

#ZiemlichBesteGeschichten

In Anlehnung an den Film „Ziemlich beste Freunde“ hat die Wiener Akademie für Dialog und Evangelisation die Aktion #ZiemlichBesteGeschichten gestartet. Ähnlich wie in dem Film geht es darum, Menschen zu ermutigen, Schritte aufeinander zuzumachen, einander zuzuhören trotz aller Unterschiede, ehrlich zu fragen: Wie geht es dir? Wie kann ich dir helfen?

Die Website www.ziemlichbestegeschichten.at sammelt diese Geschichten und veröffentlicht sie anonym – als Ermutigung für mehr solcher Begegnungen. Denn „jede dieser Begegnungen kann eine überraschend positive Wirkung haben und Frieden stiften“, heißt es dort. Jeder kann mitmachen und seine Geschichte einsenden.

Die Akademie für Dialog und Evangelisation ist eine Einrichtung der Kath. Gemeinschaft Emmanuel in der Erzdiözese Wien.

(04/22, Elfriede Klauer, Pfarrbriefservice.de)

Sonnenstrahlen

Sonnenstrahlen
wärmen Körper und Seele,
erfrischen den blassen Teint,
zaubern frohe Gesichter,
erfreuen das Gemüt,
tun einfach gut!

Auch du kannst zum Sonnenstrahl werden,
der die Herzen beschwingt,
der frohe Gesichter zaubert,
der das Gemüt erfreut.

Wenn du mit deinen
liebevollen Worten,
offenen Ohren,
helfenden Händen und
mit frohem Herzen
dir selbst – und anderen
einfach gut tust.

(04/22, Schwester M. Jutta Gehrlein, Pfarrbriefservice.de)

Dein Rufen und Werben

Dein Rufen und Werben
Deine Leidenschaft und Dein Mit-Leiden
Deine Zärtlichkeit und Dein Zorn

Deine Namen und Deine Adresse
Gott
die – was für ein Glück –
auch die meine ist

Du Menschenfreundin
wider alle Vernunft

(04/22, Miriam Falkenberg, Pfarrbriefservice.de)

Gott,

manchmal gelingt es mir gut,
spiele ich frei und unbeschwert im Stück des Lebens.
Ich treffe den richtigen Ton, die richtige Entscheidung.
Gemeinsam mit anderen finde ich Harmonie und Zusammenklang.
So könnte das Leben immer sein.

Aber so ist es nicht.
Krieg, Streit, Missverständnisse,
Krankheit und Mutlosigkeit rauben die Energie,
die Kraft zum Weitermachen.

Lass mich nicht aufhören, die Akkorde des Lebens zu üben:
Frieden. Verständnis. Nächstenliebe.
Geduld. Ausdauer. Toleranz
und andere mehr.
Stärke mich und begleite mich
und alle Menschen auf diesem Erdball.

Du – „Ich bin da.“

(03/22, Johannes Simon, In: Pfarrbriefservice.de)

Segen auf dem Weg

Mögen die Ströme des Lebens
dich an grüne Ufer treiben
und dich einladen
in blühende Gärten.

Mögen die Pfade des Lebens
dich zu Menschen führen,
und dir Freund und Freundin
an die Seite stellen.

Mögen die Straßen des Lebens
dich herausfordern
und dich stark machen,
Barrieren zu brechen.

Möge Gott dich begleiten am Tag und in der Nacht
als Hirte, Licht und Wegweiserin.
Möge Gott dir weite Räume geben
und ein weises Herz.

(03/22, Burkhard Fecher, In: Pfarrbriefservice.de)

Geist der Liebe

Komm, heiliger Geist,
schenke uns die Gabe deiner Liebe!

Liebe, die sanft und zärtlich ist,
Liebe, die geduldig und treu ist,
Liebe, die großzügig und gütig ist
.
Liebe, die gibt und nicht rechnet,
Liebe, die ermutigt und nicht bevormundet,
Liebe, die schützt und nicht zerstört.

Liebe, die nicht bedrängen will,
Liebe, die nicht fesseln will,
Liebe, die nicht herrschen will.

Liebe voll Zuversicht und Freude.
Liebe voll Humor und Phantasie.
Liebe voll Leben und Kraft.

Komm, heiliger Geist,
entzünde in uns das Feuer deiner Liebe.

(03/22, Gisela Baltes, www.impulstexte.de, In: Pfarrbriefservice.de)

Zu wem sollen wir gehen?

„Wollt auch ihr gehen?“
fragte Jesus die Zwölf, als ein Teil seiner Jünger ihn unzufrieden und murrend verließ. Petrus bewog die Gefährten zu bleiben und sprach für die Zwölf, „Zu wem sollen wir gehen! Du hast Worte ewigen Lebens.“

„Wollt auch ihr gehen?“
Diese Frage stellst Du heute auch uns, wenn immer mehr Christen sich enttäuscht und mutlos zurückziehen.

Zu wem sollen wir gehen?
Wo sollen wir Heimat finden?
Wo sollen wir Deine Botschaft hören?
Wer soll sie weitersagen?

Was soll aus Deiner Kirche werden,
wenn wir aufgeben und gehen,
wenn wir uns aus der Verantwortung stehlen,
nur noch von außen zuschauen?

Die Zukunft der Kirche sind wir, das Volk Gottes, mündige Christen.
Gib uns die Kraft, zu bleiben und beharrlich darauf zu bestehen, gehört zu werden und mit zu gestalten.
Lass uns Deiner Kirche ein Gesicht geben, aus dem der Geist Deines Evangeliums strahlt.

(03/22, Gisela Baltes (zu Joh 6,60-69), www.impulstexte.de, In: Pfarrbriefservice.de)

Herrgott

„Herrgott, wo bleiben die Friedensengel?“
rufe ich schreiend zum Himmel hinauf.

„Wo bleiben die Friedensmenschen?“
ruft der Herrgott vom Himmel hinunter.

Zwischen Himmel und Erde treffen sich unsere Rufe –
und hoffentlich irgendwann
auch Friedensengel und Friedensmenschen.

(03/22, Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

Warum, Putin?

Putin, du fährst nicht den Panzer.
Warum steigen deine Panzerfahrer
nicht einfach aus?

Putin, du schießt nicht auf Menschen.
Warum werfen deine Soldaten
ihr Gewehr nicht einfach weg?

Putin, du wirfst nicht Bomben
vom Flugzeug auf die Erde?
Warum lassen deine Piloten
nicht einfach alle Bomben
dort, wo sie sind?

Putin, du stehst nicht an der Kriegsfront,
sondern gehst jeden Tag nach Hause.
Warum gehen deine
Soldaten an der Kriegsfront
nicht einfach auch nach Hause?

Putin, mit großem Mundwerk,
hältst du dich vornehm zurück,
machst alles, um dein Leben
nicht zu gefährden.
Warum sollen deine Soldaten
mehr machen als du, Putin?

(03/22, Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

40 Tage Zeit

Die Fastenzeit steht vor der Tür. Das Aschenkreuz am Aschermittwoch als Symbol der Vergänglichkeit weist uns den langen Weg bis zum österlichen Halleluja. Jedes Jahr heißt es: ‚Kehrt um!‘

Wir haben 40 Tage Zeit, die Wüstentage unseres Lebens zu reflektieren und in einer Innenschau tiefer zu sehen und mit mehr Stille zu hören, was das ‚Umkehren‘ für jeden von uns bedeuten kann.

Umkehren heißt, die Perspektive wechseln, eine neue Sicht auf uns und unser Leben zu riskieren. Hin und wieder werden wir in den Oasen unseres Alltages ankommen, innehalten und Kraft schöpfen, damit wir unseren Weg fortsetzen können.

Wüstentage sind keine mit Staub beladenen öden Tage. Liebe und Freude sollen uns durch die Fastenzeit begleiten. Und selbst wenn uns vieles auch in diesem Jahr nicht gelingt, so sind und bleiben wir doch auf dem Weg. Gehen wir achtsam mit uns um!

(02/22, Gaby Bessen, Pfarrbriefservice.de)

Aufstand im Namen Gottes

Heil werden
sollen die von der Kirche Verletzten und von Gott Geliebten
Froh werden
sollen die von der Kirche Enttäuschten und von Gott Ermutigten
Mitte werden
sollen die von der Kirche Ausgegrenzten und von Gott Geschaffenen
Gestärkt werden
sollen die von der Kirche Entmutigten und von Gott Gesegneten:
Selig sind die Verletzten,
weil sie aufstehen und davon erzählen
Selig sind die Enttäuschten,
weil sie aufstehen und Wahrheit reden
Selig sind die Ausgegrenzten,
weil sie aufstehen und einander Heimat geben
Selig sind die Entmutigten,
weil sie aufstehen und Unmögliches wagen
Im Namen Gottes
Amen.

(02/22, Jörg Nottebaum, Misereor, Pfarrbriefservice.de)

Gehalten

Du – in meiner Hand,
klein und unscheinbar,
gebacken aus Wasser und Mehl,
ohne Geschmack.

Und doch:
Du bist das, was ich brauche,
was mich nährt und stärkt
und trägt, ein Leben lang.

So wie ich Dich für einen Moment
staunend in meiner Hand halte,
bin ich sicher, dass Deine Hand
mich ein Leben lang umschließt und hält.

(02/22, Gaby Bessen, Pfarrbriefservice.de)

Fasching

Hineinschlüpfen in eine andere Rolle,
sie spielerisch ausprobieren ohne Risiko,
Ungelebtes zum Klingen bringen,
heraus aus festgefahrenen Geleisen.
Den Ernst abstreifen, das Dunkle und Schwere,
nicht denken an Kriege und Krisen,
an Neid und Missgunst zwischen den Menschen,
an todesbringende Krankheiten und Katastrophen.
Einmal der Sehnsucht nach Leichtigkeit nachgeben,
das Scherzen und Lachen ausprobieren
und Kraft daraus schöpfen.

(02/22, Irmela Mies-Suermann, Pfarrbriefservice.de)

Unterwegs als Single

Egal, wo du stehst,
egal, wo du gehst.
Du stehst nie alleine.
Du gehst nie alleine.

So viele gehen mit:
Gedanken, die dich
noch beschäftigen.
Begegnungen,
die in dir leuchten.
Worte, die in dir
nachklingen.
Gebete, die dich
berührt haben.

Wenn du gehst,
geht auch Gottes Segen mit.

Gottes Segen segne dich
mit Liebe und Kraft,
hier und überall + Amen.

(02/22, Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

un-er-hört!

(zur Reaktion des emeritierten Papstes Benedikt XVI. zum Münchner Missbrauchsgutachten)

„Was ist Wahrheit?“,
fragt Pontius Pilatus,
als er Jesus verhört.

„Was ist Wahrheit?“,
fragen wir uns,
wenn wir dem
emeritierten Papst
Benedikt XVI. zuhören
und hoffen, dass wir
uns nicht verhören …

„Was ist mit dir los,
Wahrheit?“, fragt die Welt
und nimmt wahr,
dass nicht alles wahr ist,
was von ihm gesagt war.

Unerhört, was man so hört.

(02/22, Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

mauern

(zum Missbrauchs-Skandal in der katholischen Kirche)

Hinter manchen Klostermauern
früher Bösewichte lauern.
Kinder in der Ecke kauern.
Als Erwachsene noch trauern.
Zaghaft kommt nur das Bedauern.
Wie lang wird es denn noch dauern.

Zünden wir in Stille
eine kleine Kerze an
für alle unbekannten
und bekannten Opfer
des Missbrauchs-Skandals.
Lassen wir es leuchten,
dieses „Opfer-Licht“ –
weil uns die Worte fehlen,
bei dem, was geschah.

(02/22, Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

Outing

(Lyrik zum Outing von über 100 Mitarbeiter/-innen der katholischen Kirche)

Sie zeigen Mut
und zeigen sich.
Sie zeigen Liebe
und zeigen sich.
Sie zeigen Glaube
und zeigen sich.
Sie stellen sich
öffentlich vor
und stellen sich vor,
wie es sich lebt und liebt
in einer offenen Kirche.

Gottes Liebe
kennt viele Farben.
Menschenliebe auch.
Gottes Liebe
kennt viele Formen.
Menschenliebe auch.
Gottes Liebe
kennt eine Formel:
„Liebe deinen Nächsten
wie dich selbst.“

(02/22, Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

Flutgebet des Gebetsapostolats im Bistum Trier

Gott,

die Flutkatastrophe hat viele Menschen in unserem Bistum getroffen:
An der Ahr, an der Kyll und an anderen Flüssen.
Zu viele sind in den reißenden Fluten umgekommen.
Leben wurde in kurzer Zeit ausgelöscht.
Selbst schützende Häuser haben nicht standgehalten.
Manche Betroffene stehen jetzt vor dem Nichts.
Viele haben einen großen Teil ihrer Einrichtung verloren.
Unwiederbringlich sind wertvolle und liebgewonnene Gegenstände vernichtet worden.
Dein Sohn Jesus ist an keiner Not vorbeigegangen.
Er hat sich den Armen und Aussätzigen, den Kranken und Sündern zugewendet. Er war denen nahe, die ausgestoßen und in Not waren.

Deshalb bitten wir Dich:

Zeige Deine Nähe allen von der Flutkatastrophe Betroffenen
in der tatkräftigen Hilfe und der Solidarität der Menschen.
Zeige dich in menschlicher Zuwendung, im tröstenden und heilenden Wort, in Gesten, die neuen Mut schenken, in konkreten Hilfen, die neue Perspektiven zum Leben geben.
Gib den Traumatisierten verstehende Menschen an die Seite.
Gib den Traurigen neuen Mut, ihre Zukunft und ihr Leben zu gestalten.
Den Hilfsbedürftigen und auch den tatkräftig Helfenden zeige dich als der Gott des Lebens.

Amen.

(01/22, Quelle: W. Henn, H. Gammel, www.bistum-trier.de/glaube-spiritualitaet/glauben-leben/gebetsapostolat)

Herzliche Einladung an alle, im gegenseitigen Gebet einander zu tragen.

Geworfen

Man weiß nicht,
worauf man sich einlässt in diesem Leben,
mit diesem Leben, mit der Lebendigkeit.
Ungefragt haben wir’s begonnen,
waren fremden Entscheidungen ausgeliefert
und auch den eigenen.
Glück und Erfüllung erfuhren wir,
geschenkt in großer und kleiner Münze.
Aber da kamen auch Wüstenwanderungen,
Stress im Beruf und Dürrephasen in der Ehe,
Sorgen um die Kinder und Not um das liebe Geld.
Wir hungerten nach Brot und Wein,
sehnten uns nach Menschen und Gott.
Vieles musste in uns sterben
im Prozess des Wandels vom Tod zum Leben.
Ungefragt begannen wir unser Leben,
mögen wir antworten können,
wenn wir gefragt werden,
woraus wir leben.

(01/22, Irmela Mies-Suermann, Pfarrbriefservice.de)

Jesus lebt – na und wie?!

„Was bedeutet für dich das Leben?“

Für mich ist das Leben das kostbarste Geschenk, welches es gibt. Wie berührend ist das Leben in mir, in Leib und Seele, Herz und Verstand. Wie beeindruckend ist das Leben um mich, in der Natur, beim Mitmenschen …

Durch das Leben sind wir alle miteinander verbunden: egal ob Gänseblümchen oder Elefant, Stechmücke oder Wildkraut, Bakterie oder …

Ich glaube, dass Gott die Welt und das Leben erschaffen hat. Sein Sohn Jesus nimmt in meinem Leben einen besonderen Platz ein. Denn er ist für mich das Leben schlechthin.

Jesus lebte als Mensch mitten im Leben der Welt, wurde geliebt und gehasst, wurde sogar getötet. Schrecklich! Doch sie konnten das Leben nicht töten. Gott hat ihn nach drei Tagen von den Toten auferweckt. Seitdem lebt Jesus – na und wie!

Seitdem dürfen wir hoffen und vertrauen, dass mit dem Tod nicht das Leben aus ist. Es geht weiter. Wie? Ich weiß es (noch) nicht. Doch es wird lebendiger sein als unser Leben hier auf Erden. Genieße das Leben, solange du hier lebst – und freue dich auf das neue Leben.

(01/22, Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

Weihnachten – Die Wiege der Menschlichkeit

die Wiege der Menschlichkeit
ist eine Krippe

ein Futtertrog
für unsere Sehnsucht
nach Seelennahrung
Himmelsleitern
Rettungskometen

in der Wiege der Menschlichkeit
schlummert friedvoll
die Erlösung
noch verletzlich und klein
doch schon vollkommen ausgebildet

sachte schaukelnd
wird die Schöpfung
neu geboren
fängt die Welt nochmal
von vorne an

verlegen wir uns
in die Wiege der Menschlichkeit
auf, auf
und machen die Herzen weit!

(12/21, Miriam Falkenberg, Pfarrbriefservice.de)

4. Advent – Zusammenkommen

Ein weiter Weg zwischen dir und mir,
eine lange Zeit von damals bis heute,
es scheint so schwer zu dir,
zurück zu all den Leuten.
Breche auf und gehe zurück,
zueinander finden,
Stück für Stück.
Ganz zum Schluss ist eines klar:
wir alle sind gekommen,
denn wir wollen zusammenkommen

(12/21 – Linus Hartmann, In: Pfarrbriefservice.de)

3. Advent – Aufkommen

Das geht mir
Zu schnell.
Das geht mir
Zu langsam.
Das geht mir
Zu nah.
Das geht mir
Zu weit.
Das geht mir
Zu tief.
Das geht mir
Zu hoch.

Und trotzdem:
Geht nicht geht nicht.
Das geht,
Weil immer
Was geht.

(12/21, Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

2. Advent – Entkommen

Aufbrechen,
ausbrechen
aus Pflichten und Aufgaben,
den wirklichen und
den vermeintlichen.
Auf die Insel gehen,
getrennt werden vom Alltag.
Alleinsein dürfen und können,
loslassen
und sich selber finden,
frei von Regeln und Routine.
Sich ausstrecken nach dem Himmel
außen und innen,
sich erproben im Meer,
trägt es,
zieht es hinab in die Tiefe.
Wind und Wolken spüren,
einfach da sein
und Gott neben sich wissen.

(12/21, Irmela Mies-Suermann, Pfarrbriefservice.de)

1. Advent – Ankunft.

Ankommen – bei mir selbst.
Gegen Hektik und Lärm,
gegen Kitsch und Klischee,
für meinen inneren Frieden,
zugunsten der Stille.
Advent – Ankunft.
Ankommen – beim anderen.
Mit einem freundlichen Blick,
mit einem liebevollen Lächeln,
mit einer Geste der Verbundenheit,
zugunsten der Liebe.

Advent – Ankunft.
Ankommen – bei Gott.
Die Türen wirklich hoch machen.
Die Straße bereiten,
das Herz öffnen,
zugunsten des Lebens.

Advent – Ankunft – Ankommen.

(11/21,
Thorsten Seipel, Pfarrbriefservice.de)

Spuren entdecken

Die Hoffnung ist eine Herausforderin. Und eine Lebensretterin. Ein „da kann man ja doch nichts machen“ findet sie blöd. Sich einer Situation einfach nur ergeben, findet sie genauso schrecklich.

Sie glaubt an das scheinbar Unmögliche und treibt dazu an, die Hände nicht in den Schoß zu legen.

Hoffnung ist adventlich. Sie weiß, dass nichts beim Alten bleiben, aber dennoch alles gut wird. Sie kann mehr sehen als das, was vor einem liegt.

Sie hat viele Geschichten zu erzählen, und jede Geschichte lässt sie größer werden.

In jeder noch so großen Dunkelheit hinterlässt sie Spuren. Und wer die Hoffnung nicht loslässt, kann sie entdecken.

(Andrea Wilke, Pfarrbriefservice.de, 11/2021)

Meditation zum Gedenktag Allerseelen

Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen.
Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt:
Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Joh 14,2

Erinnerung flackert auf
im Lichtermeer auf den Friedhöfen –
Erinnerung an all die Menschen
die herausgestorben sind
aus unserem Leben
und die wir so schmerzlich vermissen

Dankbarkeit flammt auf
in dem Lichtermeer –
Dankbarkeit für all das
was uns geblieben ist
und uns auf immer verbindet
mit denen, um die wir trauern

Vertrauen glimmt auf
in dem Lichtermeer –
Vertrauen in die Zusage Jesu,
dass im Haus seines Vaters Platz ist für alle
und er selbst den Platz dort bereitet
für jeden, den er heimholt zu sich

Hoffnung leuchtet auf
in dem Lichtermeer –
Hoffnung, die auf Christus gründet,
der uns durch seine Auferstehung glauben lässt,
dass all unsere Toten hineingestorben sind
in ein neues, unvergängliches Leben bei ihm

Gewissheit strahlt auf
über dem Lichtermeer –
Gewissheit, dass Christus auch mir nahe bleibt,
dass er mir Weg ist zur Wahrheit,
die mich frei macht
und mich hier und heute leben lässt

(Hannelore Bares, Pfarrbriefservice.de, Nov. 2021)

Allerheiligen – Der Lieben gedenken

Wenn die Tage kürzer werden
und es früh schon dunkel wird,
gehören die Gedanken denen,
die längst nicht mehr bei uns sind.

Wie sie unser Leben prägten,
uns geformt Jahrzehnte lang,
mal mit Sanftmut, mal mit Strenge,
ohne uns je aufzugeben.

Drum wir zünden Kerzen an,
stehen still an ihrem Grab,
voller Dankbarkeit und Liebe,
besonders heut’, an diesem Tag.

Selbst, wenn sie nicht mehr bei uns sind,
in unseren Herzen leben sie.
Und die Kerzen auf den Gräbern
leuchten voller Harmonie.

(Gaby Bessen, Pfarrbriefservice.de, Nov. 2021)

Wenn ich

… durch den bunten Herbst des Lebens laufe,
grüne Träume in den Frühling trage,
die Rosenblüten dann im Sommer streue,
und Eisblumen im Winter meinen Atem schenke,
dann, mein Gott, bin ich dir nah.
Nah wie nie.

Halte meine Buntheit, meine Träume,
halte meine Rosenblüten, meine Eisblumen,
mit mir gemeinsam in dem Leben,
das geschenkt ist.
Mir und allen, die ich liebe,
allen, die mich lieben.

Halte mich und schütze mich,
sei mein Hirte,
sei der Hirte, der das Lamm
schützend an sein Herz hält.

Wenn ich mich dann stark
und auch geborgen fühle,
lass mich durch die bunten
Jahresfelder laufen und
sei herzlich gern an meiner Seite,
wie ein Engel. Danke, Gott.

(Theresia Bongarth, Pfarrbriefservice.de, Okt. 2021)

Organe des Friedens

Augen
für die Not des anderen
Ohren
für die Stimme des anderen
eine Sprache
die der andere versteht
Hände
ausgestreckt zur Versöhnung
Füße
auf den Wegen der Liebe

(Gisela Baltes, www.impulstexte.de, In: Pfarrbriefservice.de, Okt. 2021)

Fürbitte für die Flutopfer

Gott, wir tragen vor dich alle, die vom Hochwasser betroffen sind. Die Flut hat Lebensentwürfe zerstört. Der Schlamm hat Hoffnungen begraben. Leben sind in Frage gestellt. Gott, wir bitten dich für diese Männer und Frauen und Kinder. Sei du ihr Beistand und gib ihnen Halt.

Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.

Gott, wir tragen vor dich, die Helferinnen und Helfer der Einsatzkräfte und alle, die freiwillig anpacken und helfen. Sie holen Menschen aus eingeschlossenen Häusern. Sie versorgen Menschen mit Nahrung und Kleidung. Sie sichern Dämme und räumen auf. Gott, wir bitten dich für diese Männer und Frauen: Verleih ihnen Kraft und schenke ihnen Momente der Erholung.

Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Gott, wir tragen vor dich die Seelsorgerinnen und Seelsorger von der Notfallseelsorge und aus den Gemeinden, in den Krankenhäusern und bei der Polizei. Sie hören zu und fühlen mit. Sie erfahren von unfassbaren Schicksalen. Sie halten aus, was kaum auszuhalten ist. Gott, wir bitten dich für diese Männer und Frauen: Stärke sie und sei ihnen Schutz und Schild.

Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

Gott, wir tragen vor dich uns selbst mit dem, was uns hier und jetzt bewegt. Schau in unser Herz und höre auf das, was wir dir in der Stille vortragen.

Vater unser..

(Fürbitte aus der Evangelischen Kirche im Rheinland, Sep.2021)

Aus dem Trauma der Zerstörung heraushelfen
Gefragt sind Freunde, Nachbarn und gesprächsbereite Menschen

An Ahr und Erft, in Hagen und Berchtesgaden wird weggeräumt und der Lehm beseitigt. Auch die Seelen müssen von den traumatischen Erfahrungen befreit werden. Diese lassen sich nicht einfach wegräumen und brauchen daher noch mehr Nachsorge. Männer und Frauen der Notfallseelsorge sind vor Ort. Die Kräfte reichen jedoch nicht. Deshalb ermutigt Jutta Mügge, selbst Notfallseelsorgerin, zu Gesprächen mit denen, die persönlich von der Katastrophe getroffen wurden. Denn jeder kann helfen, dass die traumatischen Erfahrungen nicht als dauerndes Trauma die Seele lähmen.

Diese Situation der Zerstörung von Lebenswerken, aber auch der Tod von Angehörigen ist so unbeschreiblich tragisch, dass da alle Worte fehlen, die trösten könnten. Noch sind die Menschen jetzt mit Aufräumarbeiten beschäftigt und realisieren erst einmal das, was sie sehen, was sie erschreckt, was sie hilflos oder wütend macht. Sie sehen auch, dass es viele Menschen gibt, die ihnen behilflich sind. Gleichzeitig ist da aber große Angst, Unsicherheit, Hilflosigkeit, Trauer und manchmal auch große Wut in ihnen. Manche sagen aber auch, dass sie gar nichts mehr spüren, es in ihnen so leer ist. Für diese Situationen braucht es schnelle Hilfe. Mit jedem weiteren Tag, der vergeht, ohne dass sich die inneren emotionalen Bewegungen oder auch die Leere ausdrücken können, graben sie sich tiefer in die Seele ein.

Wenn der Aktionismus des Aufräumens dann weniger wird, können sich diese Erschütterungen in traumatischen Reaktionen fixieren. Die Schwere des Traumas hängt von der individuellen Belastbarkeit sowohl körperlich als auch seelisch ab und davon, wie das soziale Umfeld reagiert. Es kann sich in ganz unterschiedlichen Reflexen zeigen. Diese können sich verfestigen, wenn die Hilfe zu spät kommt, deshalb ist schnelles Handeln, aber manchmal auch längerfristige Betreuung angesagt. Ein Trauma kann dann den ganzen Körper betreffen. Psychosomatische Reaktionen oder körperliche Schmerzen sind dabei nicht selten. Die Seele schreit, verharrt aber im Schweigen.

Die Seele braucht Hilfe

Nicht nur der Körper braucht jetzt Kleidung, das zerstörte Haus Helfer zum Saubermachen und Wiederaufbau, auch die Seele, die sich im Schock erst einmal wegduckt, ist schwer verletzt, ohne dass wir es sehen können. Was ist jetzt angesagt?
Notfallseelsorger*innen sind jetzt rund um die Uhr im Einsatz. Achtsame Zuwendung durch Gespräche – die erste Notversorgung. Aber sie können diese Menge an Not nicht alleine auffangen, da braucht es auch Freunde, Nachbarn, gesprächsbereite Menschen, Mitarbeitende in den Kirchen und sozialen Einrichtungen, Psychologen und Therapeuten, Ärzte, die jetzt gefordert sind, sich für die verletzten Seelen Zeit zu nehmen, damit sie heilen können. Angesagt ist jetzt neben allen anderen Hilfen, einfach da zu sein, mitzufühlen, der Seele die Möglichkeit zu geben, sich zu artikulieren.

Da ist jemand, der mich mit den Emotionen, aber auch mit dem vielleicht irrationalen Aktionismus einfach aushalten kann. Jemand, der mir keine „gutgemeinten“ Ratschläge erteilt oder mich beruhigen will, dass alles wieder gut wird. Der innere Druck der Betroffenen, die Angst, der Schmerz, die Trauer um Verletzte, Verstorbene oder Vermisste, die Ohnmacht und Wut ist groß und sucht nach einem Ventil. Nicht immer findet der Schmerz einen Weg über Worte nach draußen. Dann verstummt die Seele und taucht in ihr Inneres ab. Bleiben die Gefühle im Verborgenen, treiben sie ihr eigenes Spiel, das sich in einem Trauma verfestigen kann. Der Schmerz kann sich aber auch als Hyperaktivität zeigen, mit der die innere Anspannung erst einmal abgebaut wird.

Damit die Seele nicht verstummt, die Emotionen nicht innerlich erstarren und zu einem langfristigen Trauma führen, tut jetzt erst einmal alles gut, was den „Verletzten“ in Bewegung bringt. Ob über Reden oder Tun. Wer Menschen im Leid und Schmerz aushalten, für sie einfach da sein kann, unterstützt die psychische Gesundheit in dieser Katastrophe und verhindert mögliche Traumata. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis sich die verletzten Seelen wieder vertrauensvoll dem Leben zuwenden können. Wir können über unsere finanzielle Unterstützung hinaus einen hilfreichen Beitrag jetzt in der akuten Phase, aber auch noch in den Wochen danach leisten. Seien wir den Katastrophenopfern im Gespräch nahe, damit sie Hoffnung schöpfen können.

Was kann ich tun?

Auch Menschen, die nicht als Notfallseelsorger*innen in Gesprächsführung ausgebildet sind, können für andere in der Not Anker werden. Meist haben wir ein gutes Gespür dafür, was gerade dran ist, was geht oder nicht. Der andere soll spüren können, dass er nicht alleine ist, dass jemand da ist, ihm zuhört, die Tränen und den Schmerz über das Unglück aushalten kann.

Anregungen, die für das Gespräch helfen können:

  1. Nennen Sie Ihren Namen, wenn Sie auf einen Fremden zugehen
  2. Signalisieren Sie, dass Sie Zeit für diesen Menschen haben, dass Sie ihn unterstützen wollen, dass Sie da sein können, ihm auch zuhören können.
  3. Wenn noch aktive Hilfe benötigt wird, ist die Brücke schnell für das Gespräch aufgebaut, wenn Sie erst einmal mithelfen.
  4. Findet das Gespräch direkt statt, lassen Sie den anderen erzählen, ohne zu kommentieren oder Ratschläge zu erteilen, ohne Beschwichtigungen.
  5. Halten Sie das Schreckliche einfach aus.
  6. Wenn mehrere betroffene Personen dazukommen, kann das den Einzelnen entlasten, weil es anderen auch so geht.
  7. Spüren Sie, wie lange Sie im Gespräch sein können, ohne „lästig“ oder zu anstrengend zu werden.
  8. Wenn Sie sich verabschieden wollen, fragen Sie, ob das für den anderen geht, was Sie noch für ihn tun können. Welche Unterstützung sie ihm noch geben können.
  9. Vielleicht verabreden Sie sich für den nächsten Tag.

    Jutta Mügge (Quelle: https://hinsehen.net, In: Pfarrbriefservice.de, Aug.2021)

Stoppt Marx „Kirchen-Murks“?
(Politsatire zum Rücktritt von Kardinal Reinhard Marx)

Was für ein Auftritt:
Kardinal Marx tritt zurück!
Wer und was tritt hervor?

Wird sein Rücktritt
zu einem neuen Eintritt?

Bekommt die Wahrheit
endlich den Vortritt?

Stoppt es den Trend
zum Kirchenaustritt?

Wird sein Rücktritt
zum Übertritt und Beitritt
in eine neue Kirchenwelt?

Wagen wir den ersten Schritt,
zu zweit, zu dritt…*

* Anspielung auf das Jesuswort: „Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“

(Peter Schott, Pfarrbriefservice.de, Juni 2021)

Leuchtturm

Wo treibe ich auf meiner Jolle
im Meer des Lebens?
Suche ich ein ruhiges Gewässer
oder eine gefährliche Strömung?
Bleibe ich in sicherer Nähe des Hafens
oder wage ich mich weit hinaus ins offene Meer?

Wohin treibe ich in meiner Jolle?
Wo ist der Leuchtturm, der Orientierung gibt?
Was sind warnende Blinklichter,
was lockende Irrlichter?
In welchen Hafen will ich fahren,
an welchen Orten vor Anker gehen?

Sei DU mir Licht und Leuchtturm,
damit meine Lebensfahrt gelingt.

(Irmela Mies-Suermann, Pfarrbriefservice.de)

Alleinstellungsmerkmal

Woran erkennst du
die Christen?

Am Kreuzzeichen?
Weihwasser?
An frommen Sprüchen

Jesus verlangt:
„Liebet einander,
wie ich euch geliebt habe.“

Einander lieben?
Ich – dich?
Du – mich?

Wie lieben?
Wie dich selbst?
Wie uns Jesus geliebt hat?

Schwer!
Ziemlich hohe Anforderung,
sagst du.

Aber wer sagt denn,
dass Christsein
leicht ist?

(Gisela Baltes, www.impulstexte.de, In: Pfarrbriefservice.de)

Auf dem Weg in meinem Lebenslabyrinth

Guter Gott,

viele Wege gehe ich in meinem Lebenslabyrinth. Sei bei mir. Begleite mich auf meinem eigenen, einzigartigen Weg. Schenke mir immer wieder Mut aufzubrechen und neue Wege zu gehen. Stehe hinter mir an den Wegkreuzungen, in den Kurven und Wendungen meines Lebens. Gib mir Rückenwind und die nötige Ruhe, um Entscheidungen zu treffen. Nehme mir den Druck, dass es nur richtige und falsche Entscheidungen gibt. Schenke mir die Einsicht, dass das Labyrinth kein Irrgarten ist.

Manchmal läuft in meinem Leben alles rund. Es geht geradeaus. Lass mich diese Zeiten bewusst genießen und schätzen. Denn früh genug werden da wieder Steine sein. Hürden, die ich überwinden muss. Stehe mir bei in Krisen, halte mich, fange mich auf, wenn ich falle. Gib mir die Kraft niemals aufzugeben. Schenke mir Geduld und Beharrlichkeit die Mitte des Labyrinths zu erreichen. Ziele, die ich anstreben möchte, meine eigene Mitte, den Weg zu mir selbst. Hab mich im Blick, achte gut auf mich und beschütze mich.

(Ronja Goj, In: Pfarrbriefservice.de)

Damit Himmel und Erde sich berühren
Gedanken zum Fest Christi Himmelfahrt

In einer alten Geschichte wird erzählt, dass ein Priester regelmäßig zu seinem Gottesdienst eine halbe Stunde zu spät kam. Ein junger Mann, der diese Verspätung nicht hinnehmen wollte, stellte den Priester zur Rede. Dieser sagte ihm, dass er immer eine Stunde vor dem Gottesdienst im Himmel sei und dass er sich dann immer so schwer trennen könne und deshalb immer eine halbe Stunde zu spät komme. Der Mann glaubte ihm nicht und beobachtete den Priester fortan heimlich. Er sah, wie er immer eine Stunde vor dem Gottesdienst auf seinem Weg zur Kirche eine alte kranke Frau besuchte. Durch die Fensterscheibe konnte er beobachten, wie der Priester in einem Ofen Feuer anzündete und etwas zum Essen kochte. Dann gab er der Frau zu essen, schüttelte ihr Kopfkissen auf, setzte sich zu ihr, redete und scherzte mit ihr. Dann verließ er schweren Herzens das Haus und eilte zum Gottesdienst, zu dem er natürlich wieder eine halbe Stunde zu spät kam. Die anderen Gemeindemitglieder befragten den jungen Mann, ob er tatsächlich  gesehen hätte, dass der Priester vorher „im Himmel“ gewesen sei. „Ja, das stimmt, räumte dieser ein und fügte noch hinzu: „Aber ich hätte niemals gedacht, dass der Himmel so schön sein könnte!“

„Die Liebe Gottes manifestiert sich vor allem in der Liebe zu uns selbst! In der Fähigkeit, sich selbst in seiner Eigenart lieben zu dürfen, und nicht nur in dem, was wir uns ständig an- und umhängen, um zu beweisen, dass wir wertvoll, klug, hübsch, erfolgreich sind. Nein! Wir sind ganz einfach wunderbar. Also lieben wir uns auch mal selbst. Gott kann nichts Besseres passieren“, so schrieb der Filmregisseur Christoph Schlingensief 2009 kurz vor seinem Tod in seinem Buch „So schön wie hier kann’s im Himmel gar nicht sein“. Es ist ein zutiefst erschütterndes, weil ehrliches Buch, das bewegende Protokoll einer Selbstbefragung im Angesicht des Todes. Es ist ein Buch gegen das Verstummen und nicht zuletzt eine Liebeserklärung an diese Welt.

Keine Gegensätze, sondern ein Ganzes

Seitdem wir mit dem Menschenpaar Adam und Eva aus dem Paradies, aus dem „Himmel“ vertrieben wurden, haben wir uns entweder ganz fest in unserer Erde verwurzelt oder träumen nur noch von dem, was wir verlassen mussten und sehnen uns nur noch nach dem Himmel, der hoffentlich bald zu erreichenden Endstation auf unserer großen und beschwerlichen Pilgerreise durch das „Jammertal“ unserer Erde. Zwischen diesen Gegensätzen hin und her gerissen, laufen wir allzu oft Gefahr, dabei entweder den Himmel oder die Erde zu vernachlässigen, unnötige und unheilvolle Gegensätze zwischen diesen Welten aufzubauen, statt immer wieder den Versuch aufs Neue zu wagen, beides als ein Ganzes zusammen sehen und schätzen zu lernen. Beides muss sich doch berühren.

(Stanislaus Klemm, In: Pfarrbriefservice.de)

Frühlingsgefühle

Frühling! Das ist dieses Gefühl von Aufbruch, Motivation, Neubeginn. Die Menschen, sie lechzen nach dem kalten, düsteren Winter nach Sonne, Wärme, Luftigkeit. Wollen raus in die Welt, ans Licht. Wollen frei sein, sind hungrig nach Leben.

Wie die Pflanzen, die die Erde wie einen dicken Wintermantel abschütteln. Krokusse, die ihre flieder-weiß-gescheckten Köpfchen in die Sonne strecken. Die Träubel der Hyazinthen, deren Blüten in rauschendem Purpur aufplatzen. Feuerrote Tulpen, die in den stahlblauen Himmel leuchten.

Doch in diesem Jahr ist da kein Frühlingsgefühl. Kein Gefühl von Ausbruch oder Freiheit. Stattdessen tiefster Winter. Es scheint, als wäre die Welt eingeeist. Als hätte der Winter verschlafen, vergessen zu gehen. Als schwappe seine Dunkelheit, seine Schwere hinüber in den Frühling. Wie eine schwarze, düstere Welle. Die den Menschen Hoffnungslosigkeit bringt, Resignation, Verzweiflung. Ihnen die Perspektive raubt. Weil da kein Ziel ist.

Aber die Menschen, sie sehnen sich nach Frühling. Sehnen sich nach Unbeschwertheit, Leichtigkeit. Es ist, wie der junge Musiker Fabian Wegerer in einem seiner Lieder singt: „Mein Kopf feiert Frühling“. Ja, das tut er. Das tut mein Herz. Das tut meine Seele. Vielleicht ist es das, was einen trägt in diesen Tagen, was einen durchhalten, hoffen lässt. Das Träumen, das Sinnieren, das Fantasieren vom Frühling. Wie singt Fabian Wegerer weiter: „Nach jeder noch so langen Eiszeit, feiert der Sommer sein Comeback.“

Er wird kommen, der Frühling, der Sommer nach dieser Pandemie. Und er wird größer und großartiger werden, als ihn die Menschen je erlebt haben. Da wird pure Lebensfreude sein, geladene Energie, unendliche Freiheit. Die Menschen werden das Leben neu schätzen. Sie werden genießen. Sie werden feiern.

Ronja Goj, Pfarrbriefservice.de

Wieder beLeben

Es gab ein Leben
vor Corona.
Weißt du noch?
Es gibt ein Leben
mit Corona.
Spürst du es?
Es gibt ein Leben
nach Corona.
Vertraust du darauf?

(Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

Seltsam

seltsame Zeiten:
seltsam –
manche Impfaktion.
seltsam –
manche Vorgaben.
seltsam –
manche Gedanken.
seltsam –
manche Nachrichten.
seltsam –
manche Einsichten.
seltsam –
manche Aussichten.
Seltsam,
dass so vieles seltsam ist.
Was macht seltsame Zeiten
so seltsam seltsam?
Machen seltsame Zeiten
seltsame Menschen?
oder:
Machen seltsame Menschen
seltsame Zeiten?

(Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

Ein Gebet
anlässlich der zentralen Gedenkfeier für die Corona-Toten am 18. April 2021


Der 18. April 2021 wird bundesweit zu einem Gedenktag für die nahezu 78.000 Toten in unserem Land, die bisher Opfer des Coronavirus geworden sind. Sterbende gingen einen einsamen Weg und die Angehörigen, die sich nicht verabschieden konnten, blieben in ihrer Trauer oft alleine. Trauerfeiern konnten nur sehr reduziert stattfinden, tröstende Umarmungen und Rituale in Gemeinschaft, die das Abschiednehmen erleichtern, waren oft nicht möglich. Für sie alle, aber auch für uns selbst beten wir und setzen ein Zeichen gegen das Vergessen:

Guter Gott, seit einem Jahr hält uns und die ganze Welt ein heimtückisches Virus in Schach. Alles hat sich verändert und niemand weiß, ob, wie und wann wir aus dieser Krise herauskommen. Voll Vertrauen kommen wir mit unseren Anliegen zu dir.

Unzählige Menschen haben in dieser Pandemie einen lieben Menschen verloren und konnten ihn nicht auf seinem letzten Weg begleiten. Sei bei ihnen in ihrer tiefen Trauer und trockne ihre Tränen.

Schenke allen Kraft und den Geist der Nächstenliebe, die sich unermüdlich um die medizinische Betreuung der Kranken in Heimen, Krankenhäusern und Hospizen kümmern.

Viele wissen nicht, wie es mit ihrem Geschäft, Betrieb und Unternehmen weitergeht und leiden unter Existenzängsten. Lass ihnen die richtige Hilfe zuteilwerden.

Wir beten für alle, die in den ärmeren Ländern der Welt leben. Mögen auch sie menschliche Unterstützung und ausreichend Impfstoff zur Überwindung der Pandemie erhalten.

Erhalte uns den Geist der Geschwisterlichkeit, damit wir in diesen schweren Zeiten zuversichtlich bleiben und füreinander da sind.

Treuer Gott, jede Krise birgt auch eine Chance. Lass uns in dieser Pandemie erkennen, was wirklich wichtig für deine Schöpfung und für das Wohl aller Menschen ist und lass uns miteinander für eine gerechte und friedliche Welt eintreten. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Bruder und Freund.

Amen

Gaby Bessen, Pfarrbriefservice.de

Impuls zu Ostern 2021

Impuls zum Karsamstag 2021

Impuls zum Karfreitag 2021

Impuls zum Gründonnerstag 2021

Gott sei vor mir
Segen

Gott sei vor mir,
um mir den Weg zu zeigen.

Gott sei neben mir,
um mich zu begleiten.

Gott sei hinter mir,
um mich zu beschützen.

Gott sei unter mir,
um mich aufzufangen.

Gott sei über mir,
um mich zu segnen.

Gott sei in mir,
um mich wachsen zu lassen.

(Quelle Volksgut, vermutlich aus Irland, In: Pfarrbriefservice.de)

Inspiration

Die größten Abenteuer
erlebst du,
wenn du dich
auf die Suche
nach dir selbst machst
und dabei entdeckst,
welche Gedanken und Gefühle
in dir stecken.

(Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de)

Alles nur geträumt

„Ständig träume ich von der Zukunft,
ihren unbegrenzten Möglichkeiten,
dem Umbruch, der Veränderung.
Alle Tore stehen mir offen.
Nichts, was mir den Weg versperrt.
Trotzdem bleibe ich stehen,
stumm und blind.
Fühlt sich so die Freiheit an?“

(Quelle: Linus Hartmann, Pfarrbriefservice.de)

Menschen an der Bushaltestelle

An der Bushaltestelle stehen viele Menschen. Sie kommen von der Arbeit, vom Einkaufen, vom eingeschränkten Einkaufen in dieser unsäglichen Corona-Zeit. Manche unterhalten sich, manche starren vor sich hin, andere schauen auf ihr Smartphone. Es sind nicht so viele wie „normalerweise“. Ein älterer Mann mit Einkaufstüten nähert sich. Er hat ein Ziel: den Mülleimer. Die sind jetzt moderner und geschlossener. Er greift mit der Hand in die Öffnung und zieht mühsam eine leere Flasche heraus. Er schaut hin und prüft: Pfandflasche oder nicht? Pfandflasche! Er steckt sie in die Einkaufstüten. Seine Einkaufstüten: gefüllt mit Leergut offensichtlich. Man sieht viele Flaschen. Er schaut die Menschen an der Haltestelle nicht an. Mit gesenktem Blick geht er weiter. Wohin? Die Menschen an der Haltestelle – haben sie ihn gesehen, wahrgenommen, hingeschaut? Die Armut vor der Haustür sozusagen, direkt vor der Nase. Inzwischen fast alltäglich. Ein junges Mädchen schaut kurz hin und verzieht unter ihrer Maske das Gesicht, gut zu sehen. Dann schaut sie wieder auf ihr Smartphone. Abgehakt. Der Mann geht langsam von dannen, er ist ganz normal gekleidet.

(Quelle: Theresia Bongarth, In: Pfarrbriefservice.de)

Über Tote nur Gutes

Der kleine Robin geht mit seiner Mutter über den Friedhof, um das Familiengrab zu besuchen. Unterwegs lässt er sich von seiner Mutter die Inschriften auf den verschiedenen Grabsteinen vorlesen: „Hier ruht unser lieber …, mein guter …, unser herzensguter …“. Nach einer Weile fragt er: „Sag mal, Mama, wo werden eigentlich die bösen Menschen begraben?“

(Quelle: St. Benno-Verlag, Leipzig, in: Pfarrbriefservice)

Offene Frage

Die reiche Erbtante ist gestorben, und so hat sich Familie Lemmel zum Trauergespräch beim Pfarrer eingefunden.
„War Ihre Tante eigentlich geistig noch voll da, als sie gestorben ist?“, fragt der Pfarrer. „Das wissen wir noch nicht. Das Testament wird erst morgen eröffnet.“

(Quelle: Das neue Hausbuch des christlichen Humors. St. Benno-Verlag, Leipzig, In. Pfarbriefsevice)

Hab ein Auge auf mich

Hab ein Auge auf mich,
wenn ich die Gefahren
für Leib und Seele unterschätze.

Hab ein Auge auf mich,
wenn ich vor lauter Selbstverliebtheit
den Blick für das Wesentliche verliere.

Hab ein Auge auf mich,
wenn ich Gefahr laufe, mich vor lauter Umwegen
von meinem Weg zu Dir zu entfernen.

Hab ein Auge auf mich,
wenn die Neugier mich zu sehr vereinnahmt
und sich mein Blickfeld verzerrt.

Hab ein Auge auf mich,
wenn ich die Bedürftigkeit meines Nächsten
nur noch vage wahrnehme.

Gott, Du lässt uns alle Freiheiten und dafür danke ich Dir.
Nimm uns an die Hand, wenn wir Gefahr laufen,
Dein Geschenk der Freiheit zu missbrauchen.

(Gaby Bessen, Pfarrbriefservice.de)

Fastenzeit – buchstabiert

estgefahrenes aufspüren
ufbruch wagen
ichtweisen überprüfen
ag für Tag bewusst leben
mpfindsamkeit wertschätzen
eubeginn wagen
usammengehörigkeit erleben
rneuerung als Ziel
I   nnehalten und Stille zulassen
iefe erleben

(Gaby Bessen, In: Pfarrbriefservice.de)

„Zeite“ Impfung

Stotternd und holprig
ist die Impf-Aktion angelaufen:

Es wird:
nachbestellt und nacherklärt,
nachgeplant und nachorganisiert.

Neben all dem wird deutlich:
Wir brauchen neben
der Impfung für unseren Körper
dringend eine zweite Impfung:
diesmal eine Seelenimpfung.

Doch, wo sind die Seelen-Impf-Zentren?
In der Arztpraxis, beim Psychologen,
im Supermarkt, auf dem Spazierweg,
im Internet, in der Kirche…?

(Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

Maskerade

Die Maske über Mund und Nase,
ein Blick aus ausdruckslosen Augen.
Sorgen vor dem Morgen
von der Scheitelspitze
bis zur Kniekehle.

Kürzere Tage,
in Dunkel gehüllt,
in Nebel getaucht,
von Stille durchdrungen.

Im Winter verfangen,
Tage, die uns in ihrer Weite
verstummen lassen.

Was wird werden?
Was wird bleiben?

(Gaby Bessen, Pfarrbriefservice.de)

Be-Denken

Mehr denn je
braucht unsere Welt:

An – Denker
Aus – Denker
Um – Denker
Vor – Denker
Nach – Denker
Über – Denker
Ab und Zu – Denker

Auch Querdenker?

(Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

Menschen(s)turm

Menschen stürmen
das US-Kapitol.

Wer hat vorher
ihre Gedanken gestürmt?
Wer hat vorher
ihre Einstellungen
auf Hetze eingestellt?
Wer hat vorher
dafür gesorgt,
dass es so ein
Nachher gibt?

Wer wird dafür sorgen,
dass wir uns nicht mehr
um die USA sorgen müssen?

(Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

Bedenkenswert

Nehmen wir mal an,
ein Engel stünde in deiner Tür.
Er nimmt dir die Angst,
als er das Erschrecken in deinen Augen sieht.
Er erzählt dir,
dass Gott Großes mit dir vorhat.
Und dir geht sofort durch den Kopf:
‚Das geht doch gar nicht’.
Außerdem würde es alles,
was du bis jetzt gemacht und geplant hast,
auf den Kopf stellen.
Abgesehen davon,
was die Leute sagen würden.

Was würdest du tun?

(Quelle: Andrea Wilke, Pfarrbriefservice.de)

Wir befinden uns
im „Lockdown light“.
November dunkeltrüb.


Suchen wir
in diesen Tagen
im Lockdown light
die Lockdown Lights:

Suchen wir
die kleinen Lichter
voll leuchtender Zuversicht.

Betrachten wir
den Lockdown light
in einem anderen Licht:

Lockdown Light und light


(Peter Schott, Pfarrbriefservice.de)

Gedanken zum Erntedankfest am 18. Oktober 2020:
http://kirche-in-mayschoss.de/wp-content/uploads/2020/11/Erntedankfest_2020.pdf

Quis ut deus? Gebetsheft zur Michaelsprozession am 29. September 2020:
http://kirche-in-mayschoss.de/wp-content/uploads/2020/11/St_Michael-2020_Gebetsheft.pdf

Das Gebetsheft zum Rochustag am 16. August 2020:
http://kirche-in-mayschoss.de/wp-content/uploads/2020/11/Pfarrfest-2020_Gebetsheft.pdf