Der Heilige Nikolaus von Myra
(6. Dezember)
Der Heilige Nikolaus ist wahrscheinlich in der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts Bischof von Myra gewesen. Ein Kranz von Legenden überdeckt seinen Lebensweg. Sein Kult ist seit dem 6. Jahrhundert in Myra und Byzanz nachweisbar. Im 9. Jh. wurde Nikolaus auch in Unteritalien und Rom verehrt. Bald drang sein Kult, gefördert durch die Kaiserin Theophanu, im 10. Jahrhundert auch nach Deutschland, Frankreich und England. Die Überführung seiner Gebeine 1087 von Myra nach Bari brachte eine Hochblüte des Kultes in ganz Europa. Da die Legende ihn als Retter in Schwierigkeiten vieler Art schilderte, wird er als Helfer in allen Nöten gerufen. Ganz besonders gilt Nikolaus als Freudenbringer für die Kinder. In Lothringen wird er als Landespatron verehrt.
Er wird dargestellt in bischöflichem Ornat mit Anker oder Schiff, mit Bottich mit drei Knaben, mit Geldbeutel der Münzen, die er drei Mädchen in eine Hütte reich, mit drei Broten oder Goldstücken oder Äpfeln.
1668 wird erstmals in der Mayschosser Chronik Sankt Nikolaus als Pfarrpatron der Mayschosser Kirche erwähnt.1730 konsekrierte der damalige Abt von Klosterrath, Nikolaus Heyendal, die Kirche zu Ehren des Hl. Nikolaus.
Der Heilige Rochus
(16. August)
Rochus, so erzählt die Legende, soll um 1295 als Sohn wohlhabender Eltern in Montpellier geboren sein. Nach deren Tod verteilte er sein Vermögen an die Armen und zog als Pilger nach Rom. Unterwegs heilte er Pestkranke durch das Kreuzeszeichen, darunter einen Kardinal. Als er auf dem Rückweg selbst an der Pest erkrankte, zog er sich in einen Wald zurück. Dort versorgte ihn ein Hund mit Brot und ein Engel salbte seine Wunden. Der reiche Besitzer des Hundes wurde von Rochus zu einem Leben in freiwilliger Armut bekehrt. Nach seiner Heimkehr wurde Rochus als vermeintlicher Spion festgenommen und in den Kerker geworfen. Dort starb er fünf Jahre später unter wunderbaren Umständen: Licht strahlte aus seiner Zelle, und neben dem Toten fand man eine Schrifttafel, die ihn als Fürbitter in Pestnöten empfahl. Erst jetzt erkannte sein Onkel, der Herr der Stadt, Rochus an einem kreuzförmigen Muttermal wieder.
Im späten 15. Jahrhundert wurde Venedig zum Zentrum der Rochusverehrung. Nachdem der venezianische Staatsmann Francesco Diedo 1478 eine Lebensbeschreibung des Heiligen verfasst hatte, kam es in rascher Folge zur Gründung einer Rochusbruderschaft, zur Überführung der Reliquien nach Venedig und zum Bau der Rochuskirche.
Für den deutschsprachigen Raum wurde das vorreformatorische Nürnberg zum Mittelpunkt des Rochuskultes. Ihren Weg von Venedig über die Alpen hatte die Rochusverehrung durch die Nürnberger Patrizierfamilie Imhoff gefunden, die im Fondaco dei Tedeschi in Venedig eine Handelsniederlassung besaß.
Man erkennt den Hl. Rochus an seiner Pilgerkleidung mit Hut, Mantel, Stab und Muschel, vor allem aber an der Wunde, die er durch Anheben seines Gewandes präsentiert. Es handelt sich dabei um eine eröffnete Pestbeule, also einen durch die Pest infizierten und angeschwollenen Leistenlymphknoten. Aus Gründen der Schicklichkeit pflegte man die Pestbeule des Heiligen allerdings nicht in der Leistenregion, sondern etwas weiter unten am Oberschenkel darzustellen.
Neben dem Hl. Nikolaus erfährt der Kon-Patron der Kirche, der Hl. Rochus, große Verehrung in unserer Pfarrgemeinde. Diese stammt aus der Zeit des 17. Jahrhunderts, in der die Bevölkerung von der Pest heimgesucht wurde. Der Legende nach soll der Hl. Rochus 4 Totengräbern erschienen sein und versprochen haben, daß der „Schwarze Tod“ von nun an keinen mehr treffen würde. Kurz darauf setzte auch ein reges Pilgerwesen nach Mayschoß ein.