Jodokus-Pilgergemeinschaft Mayschoß

Der Heilige St. Jodok (Jodokus) war ein Klostergründer, Einsiedler und Pilger, der im 7. Jahrhundert im heutigen Nordfrankreich lebte. 665 gründete er in Runiac/ Frankreich eine Einsiedelei, die Keimzelle der später nach ihm benannten Benediktinerabtei Saint-Josse-sur-Mer, wo auch seine sterblichen Überreste liegen sollen. Die Verehrung des Hl. Jodok gelangte über Gebetsbruderschaften der Benediktiner schon früh auch in deutschsprachige Gebiete. Er gilt als Patron der Pilger, Reisenden und Schiffer, außerdem gilt er, wie der Hl. Rochus, als Helfer gegen Fieber und Pest. Auch als Schutzpatron der Bäcker, der Blinden und Kranken wird er genannt. Entlang von Pilgerstraßen wurden Kirchen, Kapellen und besonders oft Hospitäler auf seinen Namen geweiht.

Erste Nachrichten über eine Wallfahrt von Mayschoß zu dem bekanntesten Wallfahrtsort für den Kirchenheiligen Jodokus in Deutschland, nach St. Jost bei Langenfeld in der Vulkaneifel, erhalten wir im Jahre 1907. Die Pilgergemeinschaft könnte aber auch nach einer Mitteilung aus dem Jahre 1917 bereits vor 1895 bestanden haben. Als erster Brudermeister wird Johann Schmelzer im Jahre 1917 genannt. Derzeitiger Brudermeister ist Karl Hubert Bertram. Bis auf das Jahr 1944, als wegen Bomben und Bombengefahr des 2. Weltkrieges die Prozession aufgehoben war, fand in jedem Jahr eine Prozession statt. Die ursprüngliche Pilgerstrecke führte über Steinerberg – Kesselinger Tal – Hohe Acht – St. Jost nach Langenfeld. Nach dem 2. Weltkrieg wurde bis Adenau mit dem Zug gefahren und die folgende Wegstrecke zu Fuß zurückgelegt. 1962 konnte eine neue Pilgerfahne angeschafft werden. Im Folgejahr 1963 wurde neben der Fußgruppe erstmals eine Buswallfahrt organisiert. Ab 1977 wurde das erste Mal nicht in Langenfeld übernachtet, sondern mit dem Auto zur Hohen Acht gefahren mit anschließendem Fußweg von etwa drei Stunden bis St. Jost. Seit einigen Jahren wird neben dieser Wegstrecke auch wieder eine komplette Fußwallfahrt von Mayschoß bis Langenfeld angeboten.

Die Mayschosser Jodokuswallfahrt zur Wallfahrtskapelle St. Jost findet in der Regel jährlich am letzten Samstag im September statt. In den vergangenen Jahren mußte allerdings der traditionelle Termin wegen der immer früher beginnenden Traubenlese angepaßt werden. Abschluss der Wallfahrt ist eine festliche Pilgermesse in der Pfarrkirche von Langenfeld, bei der viele Wallfahrer aus rund 50 Orten der näheren und weiteren Umgebung, von der Ahr, aus dem Bistum Aachen, von dies- und jenseits des Rheins und von der Mosel teilnehmen.

Wenn Sie sich uns anschließen und an der Wallfahrt (Auto-/Fußweg oder reiner Fußweg) teilnehmen oder weitere Informationen haben möchten, melden Sie sich bitte bei Karl Hubert Bertram, Telefon: 0 26 43 – 31 22.